... in die Zukunft
Freitag, 30. Januar 2009
173.000
Am Freitag, 30. Jan 2009
Manchmal trägt Hartmut Mehdorn eine Brille. Er trägt sie nicht so gerne, möchte aber trotzdem alles im Blick haben. Deshalb lässt Herr Mehdorn kurzerhand 173.000 Mitarbeiter seiner Deutschen Bahn AG überprüfen, ob die nicht Dreck am Stecken haben. Bei knapp 300 hat sein Anti-Korruptionsbeauftragte Wolfgang Schaupensteiner auch etwas gefunden. Glückwunsch!
B|L|O|G|S|A|T|Z gratuliert recht herzlich zu einer phänomenalen Erfolgsquote von 0,17 Prozent. Das ist in etwa das Wirtschaftswachstum in Deutschland 2008. Oder aber der Beliebtheitsgrad von Bahnboss Mehdorn.
Aber statt den Erfolg zu feiern und wie sonst auch auf die öffentliche Meinung zu pfeifen, findet Herr Mehdorn diesmal, dass man ihm und seiner Firma unrecht tut. Mitarbeiter bespitzeln ist okay, findet er. Schließlich hat man keine Daten von Journalisten oder Würdenträgern ausgespäht, wie bei der Deutschen Telekom, sondern nur eine Rasterfahndung nach korrupten Bahnmitarbeitern durchgeführt. Was stellt sich die Öffentlichkeit denn so an? "Eine unverantwortliche Skandalisierung" sei das, sagt Mehdorn und läuft zur Staatsanwaltschaft.
Der Mann, der ein knappes Drittel seiner Mitarbeiter hat überwachen lassen, fühlt sich vorverurteilt und schaltet die Staatsanwaltschaft ein. Der Überwacher geht vor Gericht, um sich vor der Wut der Überwachten zu schützen.
Müssen da noch Worte folgen? Ich glaube kaum.
Original Bildquelle: TZ-Online/Welt
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