Auslaufmodell
Das Ende naht. Ich spüre es. Ich spüre es in meinem Emailaccount, wo von Tag zu Tag weniger Mails eintreffen. Ich spüre es an der Menge der Arbeitsunterlagen, die bei mir auf dem Schreibtisch eintreffen. Ich spüre es an den in den Meetings verteilten Aufgaben, von denen ich seit Anfang dieser Woche nur noch die zeitlich klar strukturierten Zuarbeiten erhalte, während andere sich die langfristigen Konzeptplanungen abgreifen dürfen. Daraus resultierend spüre ich es an meiner verfügbaren Zeit, die sich auf unglaubliche Räume summiert. Es ist so wie am Anfang, nur anders herum.

Ich werde mit einem lachenden und einem weinenden Auge gehen. Lachend, weil ich nach zwei Monaten meine eigenen vier Wände vermisse und mich darauf freue, keine Rücksicht auf Mitbewohner nehmen zu müssen. Und weil es Zeit wird, wieder in das Studentenleben zurückzukehren und die dunkle Seite der Macht nur noch partiell in meinen Alltag treten zu lassen. Weinend, weil die Zeit zum Lernen viel zu kurz war. Weil die Kollegen mich wie einen der ihren behandelt haben und mir diese furchtbare dunkle Seite der Macht Verlockungen gezeigt hat, denen ich nur schwer widerstehen mag.

Alles endet beizeiten. Auch Dinge, die Spaß machen und verlocken.
Dinge, die gut anfingen, sich wenden und wie ein Traum nach dem Aufwachen nach und nach schwinden ebenfalls.

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