Freitag, 21. Juli 2006
Deutschland (dpa): Der Sommer ist vorbei
Blind, taub und stumm - so stolpere ich morgens in das Badezimmer. Seit ein paar Wochen gebe ich auch jeden Morgen dem Kater einen kleinen Tritt, wenn er sich übermutig zwischen meine Beine wirft und ich aus blinden, tauben und stummen Dasein nicht aufpasse sie wegzuziehen.
Und als ich heute morgen im gleichen Zustand im Badezimmer das Radio anmachte, belehrte mich der EinsLive-Wetterdienst über das tragische Ende des Sommers.

Ja, es ist vorbei! Aus! Finito! Der Sommer war einmal, die Hitzewelle nimmt sich Urlaub. Wie, das glaubt man nicht?
Ich konnte es auch nicht glauben, aber es ist wahr. "Die Sonne bleibt uns erhalten, Gewitter sind möglich, die Temperaturen steigen nur noch auf um die 30°."
Nur noch 30°! Das ist doch der Beweis!
Ich hole wieder meinen Schal hervor, so geht das ja nun nicht. Eines wüsste ich nur gerne vorher noch: Ab wann wird ein "bis zu" eigentlich ein "nur noch bis zu"???

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Donnerstag, 20. Juli 2006
Sommer(s)p(r)ossen
1. Ich schwitze an Körperstellen, die ich lange nicht mehr als existent wahrgenommen hatte.

2. Die Amtsanwältin W., die im Zimmer nebenan sitzt, scheint durch die Wärme Hormonschübe zu bekommen, denn als ich meine alte Abteilung wieder übernommen habe, meinte sie zu mir: "Schön, Sie sind wieder hier! Ich habe Sie wirklich vermisst." Eindeutig Hormone, ganz klar! Böse Zungen würden jetzt von Hitzschlag sprechen...

3. Es gibt Frauen, die seltsame Einkaufsgewohnheiten entwickeln. So habe ich heute eine Frau in das H&M hineingehen sehen, die nur einen Bikini trug, über den Hüften nur ein transparentes Seidentuch gewickelt. Zu ihrer Freundin meinte sie beim Hineingehen: "Ich möcht ein paar Bikinis anprobieren."

4. Dicke Männer mit eindeutiger Bierkugel sollten keine durchgeschwitzten Feinribhemden tragen - vor allem nicht, wenn sie sie als bauchfreies Top missbrauchen.

5. Nicht der Penner neben mir in der Bahn hat so gestunken, sondern das von der Sonne erhitzte Leder der Sitze.

6. Ich sollte mehr Initiative zeigen, wenn es darum geht eine bestimmte Person besser kennen zu lernen. Denn Schwimmen gehen würde mit ihr bestimmt mehr Spaß und Sinn machen als ohne sie...

< to be continued >

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Dienstag, 18. Juli 2006
Schneemann3
Wenn die Sonne wie blöd vom Himmel knallt und das Büro nur noch eine Zweigstelle der Hölle zu sein scheint, bleibt einem richtigen Mann nur noch eines übrig: er verhält sich wie eine Frau!

Lästern und Tratschen, das war heute mein Tag. Erst unter den Kollegen, dann unter Freunden. Passend zum Wetter habe ich heiße Ware geschenkt bekommen, es herrscht akute Freundeswaldbrandgefahr, sollte ans Licht kommen, was mir meine Tratschtante nach BND-Art preisgegeben hat. Wäre ich Politiker oder eher die anderen, um die es geht, man würde sofort einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss für diese Informationen eingeberufen.

Achja, man gönnt sich ja sonst nichts an solchen Tagen. Also nichts, bis auf die kalte Dusche gleich und danach dann noch das ebenso kalte Bierchen zum Abschluss. Am späteren Abend wird dann noch Nachhilfe genommen, bei Dr. House.

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Montag, 10. Juli 2006
Pizzalieferanten mit Titel
Ist es also doch noch passiert! Die Pizzamänner haben sich in allerletzter Minute und mit dem allerletzten Schuss den Weltmeistertitel geholt. Eigentlich sollte man ihnen ja gratulieren, doch bei mir sitzt die Schmach, dass das Deutschland eigentlich hätte besser machen können, hätte es im Finale gestanden, schon recht tief.

Aber mit diesem allerletzten Schuss wurde nicht nur das Finale beendet, sondern so einiges mehr: 4 Wochen Ausnahmezustand in der Dortmunder City und natürlich in ganz Deutschland überhaupt. Beendet wurde auch der Glaube, dass ein großer Fußballer wie Zidane seine Karriere mit Würde beendet - eigentlich war ja nur die Brust im Weg als er sich freilaufen wollte, oder? ;) Und zuende ist auch endlich die kollektive Allwissenheit von Menschen, die sich gar nicht mit Fußball auskennen und trotzdem wochenlang über Taktik, Spielkünste und Frisuren der Spieler diskutiert haben, die Weltmeister der Mitredenwoller hat also auch ihren Zenit erreicht.
Informationshalber möchte ich darauf hinweisen, dass ich mich zu dieser Gruppe hinzuzähle, denn Ahnung hab ich nicht wirklich, aber eine WM in Deutschland scheint Hormone freizusetzen, diezwanghaft zum Mitreden zu verführen scheinen.

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Sonntag, 9. Juli 2006
Überholspur
Gestern Abend musste ich rasen, Verspätungen zum kleinen Finale konnte ich mir schließlich nicht leisten, dazu war es doch zu wichtig, das gute Spiel, denn es war schließlich von der Konstellation, die ich mir auch für das große Finale gewünscht hatte und für mich ist es auch nicht weniger. Mal im Ernst, man kann doch das Spiel der Pizzalieferanten gegen die Weindealer nicht als Finale ansehen, soviel Freund ist in diesem Land jetzt auch nicht mehr...

Was mir das Rasen vermieste war ein Kleinwagen auf der linken Spur, der beharrlich langsamer fahren wollte als ich, was an für sich ja nicht schlimm ist. Doch wenn er das bei einer freien rechten Spur doch noch lieber auf der linken tun möchte, kann einem gestandenen "Ich hab doch keine Zeit"-Nörgler wie mir schonmal mächtig der Kragen reißen. Aber, wie man es für einen Angestellten der Justiz natürlich erwartet, kam auch ein Rechtsüberholen nicht für mich in Frage.
Fazit. 3 Kilometer hinter einem giftig grünem Fiat Seicento hergegurkt, geduldig, aber mit aggressiven Tendenzen und am Ende überpünktlich da gewesen. Das soll mir mal einer nachmachen!

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Mittwoch, 5. Juli 2006
Von Katzen, dem 12. Mann und Donnerhall
Wenn man Nachwuchs bekommt, dann ist es vorbei mit der Ruhe. Dann muss man sich voll und ganz auf den Kleinen konzentrieren, Verantwortung tragen und kann sich fürs Erste durchgeschlafene Nächte von der Backe schminken.
Auch wenn es bei mir ein kleiner, felliger Nachwuchs ist in Form eines kleinen Katers, der mich schon seit Samstag auf Trab hält. "Leben in der Bude" ist wohl die richtige Beschreibung, wenn ich auf die vergangenen Tage zurückblicke. Und wenn man vom angepissten Bett in der ersten Nacht absieht, bin ich auch froh, den Kleinen aufgenommen zu haben...

Als ich dann heute morgen ermattet, müde und mit Schmerzen im Kopf, die mal nicht von Bier oder ähnlichem, sondern vom Gewitter verursacht wurden, zur Arbeit ging, sah ich, dass Deutschland gar nicht ausgeschieden ist aus der WM. Die Mannschaft hat nur einen Platzverweis bekommen, 11 Mann wurden vom Platz gestellt und jetzt wird mit nur einem Spieler weitergemacht, bis die WM ein Ende findet. Es ist der große 12. Mann, der noch auf dem Feld steht. Das habe ich gemerkt, als ich an der Bahnstation stand und eine kleine Gruppe von Deutschlandfans gesehen habe, die auf dem Platz vor der Station einen Fußball hin und her gekickt haben. Sie sahen ziemlich fertig aus, ich kann mir gut vorstellen, dass sie die Nacht über durchgemacht haben, um sich ins Finale zu kicken.
Das Finale der Fans, für die die WM nicht zuende ist, sondern jetzt ihren Höhepunkt erreicht hat...

Seinen Höhepunkt hat wohl auch das Gewitter erreicht, das gerade über Dortmund hinwegzieht. Ich hoffe, dass meine Kopfschmerzen sich ebenfalls so verhalten.

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Dienstag, 27. Juni 2006
Sieg der Verlierer
Vorgearbeitet, immens vorgearbeitet habe ich heute! Denn ich wollte Zeit gewinnen, um noch einen schönen Platz auf dem Friedensplatz zu bekommen - genüsslich wollte ich mir anschauen, wie mein heimlicher Favorit Ghana, die "Meisterspieler" von Brasilien wegputzen. Das wäre durchaus möglich gewesen, denn die Brasilianer haben bis jetzt alles andere als Zauberfussball gespielt und Ghana hat sich dieses Achtelfinale redlich verdient.

Und was wurde ich enttäuscht! Brasilien hat zwar gewonnen, aber ich habe seit langem keinen mehr so unverdienten und ungerechten Sieg gesehen, wie diesen hier. Ich hab mich sogar aufgeregt, und das passiert mir relativ selten...

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Montag, 26. Juni 2006
Daydreams & Dayfacts - a little bit Tagebuch
Letztlich ist das ja ein Blog, also blogge ich mal ;)

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