Donnerstag, 16. April 2009
Wer nicht fragt, bleibt dumm
Hartnäckig sein, das ist die Parole. Wenn man auf die Schnauze fällt, es immer wieder versuchen. So läuft das. Nur so kommt man ans Ziel. Mit dem Löffel im Mund werden ja nur die oberen 10.000 geboren, da ist die Chance einer von denen zu werden geschwindend gering. Vor allem jetzt, wo die oberen 10.000 einiges an Bares abgeben müssen, weil locker flockige Bankiers das Geld zerschreddert haben. Vielleicht sind ein paar der vormals oberen 10.000 ja schon den mittleren 30 Millionen beigetreten oder den sumpfigen 40 Millionen. Müsste man mal nachfragen.

Nachfragen müssen Sie jetzt auch. Da bestehe ich drauf. Fragen Sie bitte, weshalb Herr Nyxon mit dem breitesten Grinsen seit Monaten durch die Gegend läuft. Weshalb er das Ende des Aprils herbeisehnt und wie lange für ihn eine Fahrt von Dortmund nach Düsseldorf werden wird. Fragen Sie bitte auch explizit nach, wie es dazu kam, was er sich von allem dem verspricht und weshalb er so ein Arsch ist, das hier nicht direkt Klartext zu sagen.

Und trösten Sie den Cabman, weil er weiter warten werden muss.

Wenn Sie zwischendurch die Zeit finden, bewundern Sie die letzten Sonnenstrahlen, bevor der Frühling wieder dicht macht. So, Ihre To-do-list steht, also ran ans Werk! Härtnäckig sein und so.

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Sonntag, 5. April 2009
Obi Wan
Vielleicht liegt es am Wodka mit zu 50 Prozent fruchtsafthaltigen Orangensaft, aber ich bin gerade mal wieder in Schreiblaune. Ist ja schon etwas länger her, dass wortreiche Beiträge den B|L|O|G|S|A|T|Z behausten. Die Bezeichnung "geistreich" lege ich mal vorsichtshalber zur Seite - man weiß ja nie, was am Ende bei rumkommt.

Vor einigen Tagen ist mir ein Geist erschienen. So ähnlich wie Obi Wan dem jungen Luke Skywalker in Star Wars mitten in der Wüste erschienen war und ihm weismachte, dass er irgendeine Bestimmung habe. Mit lockigem Haar und einem beherzten Sprung auf das Pult pries er mir seine Weisheiten. Die hatte ich alle bereits im ersten Semester gehört, aber so ein wenig Recht hat der Geist Mann ja. Der Obi Wan meines Studiums hat viel geredet - nicht alles habe ich mitbekommen, da ich zwischendurch Brandwunden durch heiße Kaffeebecher besorgt habe - und am Ende hat er mich zum Nachdenken gebracht.

Bin ich ein Michael Knight? Kann ich als Einzelner etwas verändern? Ohne schwarzen Sportwagen mit künstlicher Intelligenz und ohne rekordverdächtige Brustbehaarung? Sollte ich es tatsächlich anstreben, einer von denen zu werden, die ich hier des Öfteren hops nehme? Dass das etwas sein könnte, was ich vielleicht wirklich kann, der Gedanke kam mir bereits während und kurz nach meiner Berliner Zeit (der Anfang hier), die ja doch recht politisch angehaucht war. Aber mag ich wirklich für eine bestimme Gruppe Partei ergreifen und mich meinen Idealen ergeben? Klingt zeitweise logisch, denn irgendwann kann man mit dem Gedanken spielen, sein Fähnchen einzupacken und stattdessen Position zu beziehen. Überlegungen, die durchdacht sein wollen. Salut!

Was mir Obi Wan sonst noch weismachte, habe ich direkt in die Tat umgesetzt. Frau A. wird freuen, dass ich jetzt doch wieder Hamburg ins Auge gefasst habe. Einfach der Selbstbestätigung wegen. Und der Stadt wegen. Ist ja nicht auszuhalten, was der Cabman da derzeit mit den Bildern in mir auslöst. Arsch! Sollte mal gesagt sein, ist aber nicht persönlich.
Auf jeden Fall wird Praktikum auch diesen Sommer serviert. Wo? Keine Ahnung. Noch nicht. Läuft. Hat ja letztes Jahr auch mit dem großen Wurf geklappt.

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Gerade Ingolf Lück (ja, der!) als Kunden in den Leitung gehabt. Mit den iPhone-Problemen helfen können. Hinweis, dass seine Witzigkeit beim letzten Satiregipfel zu wünschen übrig ließ, mit Biegen und Brechen umgangen.

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Mittwoch, 1. April 2009
Level 1 | S-Bahn-Massaker
Wenn eine Gruppe männlicher Jugendlicher, denen man nach zwei gesprochenen Sätzen sogar die Kompetenz zum Kloputzen abspricht, in der S-Bahn im dürftigen Deutsch über den Erwerb von "echt total krassen goldenen Gasknarren" diskutiert ("Klar darf ich die kaufen, ich bin letzte Woche achtzehn geworden!"), bekomme ich Panik.
Ganz ehrlich. Das macht mir doch ein wenig Angst. Ich finde die Diskussion um schärfere Waffengesetze hochinteressant und in gewissen Gebieten überfällig. Und nach dem heutigen Lauschangriff verstehe ich es noch viel mehr. Vielleicht sollte man einfach gewisse Jugendliche verbieten, das ist möglicherweise einfacher.
Herrje, das klingt wie Roland Koch 2007/2008...

Für die Spieleindustrie hätte ich dennoch einen lukrativen Vorschlag: Counterstrike Finance System. Sie spielen darin einen erfahrenen Mitarbeiter der BaFin und müssen in verschiedenen Ländern und Institutionen verhindern, dass bis an die Zähne bewaffnete Banker Amok laufen und das Vermögen Unschuldiger in den Lokus ballern. Ihre Gegner greifen Sie ohne Rücksicht aus dem Hinterhalt an und nutzen dazu unsichere Wertpapiere, von Ratingagenturen viel zu hoch bewertete Anleihen und faule Kredite. Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht kaufen lassen und springen Sie früh genug von den tickenden Zeitbomben der überschuldeten Bankhäuser ab! Im letzten Level treffen Sie dann auf die Heerscharen diverser Hedgefonds und Private Equity Firmen an. Haben Sie diese Endgegner besiegt, werden Sie in einer feierlichen Zeremonie der G20-Finanzschurkenstaaten zum Retter des modernen Finanzsystems ernannt.

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