Die Welt um mich herum politisiert sich. Menschen, deren Freigeist unantastbar war/ist, ordnen sich plötzlich einer Partei zu - warten sogar sehnsüchtig auf das kleine Büchlein, das die Mitgliedschaft offiziell macht. Und eben diese Menschen scheinen sich zunehmend ideologisch zu Programmen und Überzeugungen zu bekennen. Das alles würde furchtbar befremdlich auf mich wirken...

...wenn ich denn nicht auch ernsthaft mit dem Gedanken spielen würde, Farbe zu bekennen. Wie Sie hier alle wissen, versuche ich meistens auf allen Parteien herumzuprügeln, nicht nur auf bestimmte Gattungen. Objektiv gesehen, spricht auch weiterhin nichts dagegen. Aber prügeln kann ja jeder, denke ich mir, und lasse mich vom Vorhaben umtreiben, auch gestalten zu wollen. Ich kleckse in der letzten Zeit schon vermehrt mein Leben mit institutionellen oder ideologischen Bekenntnissen bunt und rund. Aber Politik?! Kann und will ich das? Die passende Farbe habe ich zuletzt recht konsistent zusammengerührt. Fehlt eigentlich nur noch die Leinwand.