Gezwungene Demokratie
Das Volk muss vor sich selbst geschützt werden. Diese einfache Botschaft, die schon Wolfgang Schäuble immer predigte, kehrt jetzt in unterschiedlichster Ausprägung in die Politik zurück. Während der Großmeister der Überwachung diesmal einen recht normalen Vorschlag in Form von Direktwahlen bietet, gibt es andere, die mit Härte rangehen.

Nur 43,55 Prozent aller berechtigten Bundesbürger hatten sich an der Wahl zum Europaparlament beteiligt. Ein neuer Negativrekord. Zeitnah fordern einige Politiker, man solle doch gefälligst den Wähler zu seinem Glück zwingen. Wählen ist schließlich kein Pappenstiel, sondern eine ernste Angelegenheit, die auch ernst genommen werden muss.

Der SPD-Abgeordnete Jörn Thießen sieht das ganz genau so und fordert daher eine Strafe für Nichtwähler. "Wir Politiker müssen im Parlament abstimmen, das kann man auch von den Wählern bei einer Wahl verlangen. Wer nicht zu einer Wahl geht, sollte 50 Euro Strafe zahlen. Demokratie ohne Demokraten funktioniert nicht."

Reagiert da vielleicht ein Sozi etwas über? Die SPD hat phantastische 20,8 Prozent erreicht. Da kann man als Sozialdemokrat schonmal Angst bekommen, dass man am Ende alleine im Parlament sitzt.

Wie man richtig Wahlkampf macht, hat ein anderer SDPler übrigens direkt erkannt.


Bildquelle: Deutscher Bundestag

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