Von schnittigen Schwestern, dem Abholzen der Wälder und dem Durchblick
Am Freitag, 23. Feb 2007 im Topic 'Daydreams & Dayfacts'
„Die Unterhose können Sie anlassen“, sagt sie mir und irgendwie beruhigt mich das doch enorm. In halterlosen Strümpfen sehe ich nicht gut aus, aber glücklicherweise wird das hier ja kein Auftritt bei der Fashionweek, sondern eine Solotour. Da liege ich also mit enganliegenden Strümpfen, einem ziemlich offenherzigen Leibchen und einer formschönen Netzhaube im Bett und warte. Das Zimmer ist leicht abgedunkelt und ich merke, wie die Beruhigungstablette ihren Dienst tut.
Dann kommt die Schwester, löst die Bremsen und auf geht’s. Poleposition samt Kickstart. Ich werde erst einmal gegen die Wand gefahren. Zauberhaft. Frau am Steuer. Und die fährt einen heißen Reifen, holla! Keine automatische Tür hält uns auf, keiner steht im Weg, außer vielleicht die tragenden Wände, aber wenn die keinen Platz machen, muss halt das Bett mal kräftig gegengedröselt werden. Im Straßenverkehr wäre die Gute ihren Lappen los, denke ich mir. Sie wünscht mir alles Gute für die OP und fährt… nein spurtet dann den Gang hinweg.
Jetzt bin ich allein mit einer alten Frau. In der Ecke steht ein PC und piept so vor sich hin. Ein Mann kommt hinein und stellt sich nicht vor. Tut hier keiner so wirklich, am Service müssten die mal was ändern. Hinter mir sagt plötzlich eine Stimme, dass es jetzt losgeht und dann geht es auch schon los. Viel schneller als ich gedacht hatte. Man erzählt mir etwas von Beruhigungsmitteln und einem Zugang legen und dass ich mal einige Male tief einatmen und mir keine Sorgen machen soll.
Dann bin ich auch schon weg. Traumlose Schwärze, soweit ich mich erinnern kann und das tue ich nicht gut. Um mich herum Stimmengewirr, jemand fragt mich, ob ich immer so schwitzen würde. Keine Ahnung, sage ich einfach. Keine Ahnung haben ist jetzt wohl das Leichteste, denn ich fühle mich fix und alle, da will ich nicht noch den Job von anderen machen. Der Arzt hat seinen getan, erzählt er mir stolz und erklärt, dass alles so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben und dass ich jetzt erst einmal Ruhe bräuchte. Mir könnte gleich etwas schlecht werden, wenn man mir noch etwas spritzen würde. Während ich mich frage, weshalb man mir etwas spritzt, von dem mir schlecht wird, wird es mir auch schon und ich nehme gerne die Spuckschale entgegen, ehe man mich auf mein Zimmer fährt.
Alles ist dunkel und ich weiß nicht, ob es an der Tageszeit, an möglichen Verbänden oder sonstigen Abdunklungsmitteln liegt. Sowieso weiß ich in diesem Moment herzlich wenig. Alles dreht sich, meine Fersen scheuern sich an den Strümpfen wund, schlafen ist doch etwas Feines. Immer wieder werden meine fiebrigen Träume von Schwestern unterbrochen, die meinen Blutdruck messen und dann sagen, dass alles bestens sei. Dann werde ich wieder von Gevatter Schlaf an die Hand genommen und alles ist gut. Irgendwann werden meine Augen getropft, ich sehe zum ersten Mal seit gefühlten Stunden einen Menschen, verschwommen zwar, aber immerhin. Ich liege im Zimmer und draußen dämmert es. Mein Zeitgefühl ist futsch und ich bekomme eine Schnitte Brot mit Aufschnitt. Abendessen? Frühstück? Man wünscht mir einen guten Appetit und danach eine gute Nacht – also Abendessen.
„Neben Ihnen hängt übrigens Ihre Urinflasche.“ Na fein! Für alles ist gesorgt. Neben mir liegen allerdings auch zwei dickliche Männer. Beide mit einem ausländischen Akzent. Einer fragt ständig Dinge, ich tue so, als wäre ich schon wieder am schlafen, irgendwann gibt er es auf. Der andere antwortet auch nicht. Als Entschädigung hilft er dem anderen während der Nacht sämtliche Wälder Deutschlands niederzusägen. Weckt mich nicht die Schwester zum Blutdruckmessen sind es die tüchtigen Holzfäller.
Ich fühle mich beobachtet und warte bis zum nächsten Morgen und auf meine Entlassung bis ich pinkeln gehe. Zweimal irre ich mit halbgeschlossenen Augen durch die Etage für Nachuntersuchungen. Alle sagen mir, es sei bestens gelaufen, in ein paar Tagen könnte ich schmerzfrei und problemlos sehen. Im Spiegel schaut mich eine blutunterlaufende Horrorfigur an. Ehe ich den Vertrag mit der Geisterbahn unterschreibe, schlafe ich lieber noch eine Runde.
Zoom: 191 %, Schriftgröße: 15 pt, so macht Schreiben Freude. Und alles nur für euch…
Dann kommt die Schwester, löst die Bremsen und auf geht’s. Poleposition samt Kickstart. Ich werde erst einmal gegen die Wand gefahren. Zauberhaft. Frau am Steuer. Und die fährt einen heißen Reifen, holla! Keine automatische Tür hält uns auf, keiner steht im Weg, außer vielleicht die tragenden Wände, aber wenn die keinen Platz machen, muss halt das Bett mal kräftig gegengedröselt werden. Im Straßenverkehr wäre die Gute ihren Lappen los, denke ich mir. Sie wünscht mir alles Gute für die OP und fährt… nein spurtet dann den Gang hinweg.
Jetzt bin ich allein mit einer alten Frau. In der Ecke steht ein PC und piept so vor sich hin. Ein Mann kommt hinein und stellt sich nicht vor. Tut hier keiner so wirklich, am Service müssten die mal was ändern. Hinter mir sagt plötzlich eine Stimme, dass es jetzt losgeht und dann geht es auch schon los. Viel schneller als ich gedacht hatte. Man erzählt mir etwas von Beruhigungsmitteln und einem Zugang legen und dass ich mal einige Male tief einatmen und mir keine Sorgen machen soll.
Dann bin ich auch schon weg. Traumlose Schwärze, soweit ich mich erinnern kann und das tue ich nicht gut. Um mich herum Stimmengewirr, jemand fragt mich, ob ich immer so schwitzen würde. Keine Ahnung, sage ich einfach. Keine Ahnung haben ist jetzt wohl das Leichteste, denn ich fühle mich fix und alle, da will ich nicht noch den Job von anderen machen. Der Arzt hat seinen getan, erzählt er mir stolz und erklärt, dass alles so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben und dass ich jetzt erst einmal Ruhe bräuchte. Mir könnte gleich etwas schlecht werden, wenn man mir noch etwas spritzen würde. Während ich mich frage, weshalb man mir etwas spritzt, von dem mir schlecht wird, wird es mir auch schon und ich nehme gerne die Spuckschale entgegen, ehe man mich auf mein Zimmer fährt.
Alles ist dunkel und ich weiß nicht, ob es an der Tageszeit, an möglichen Verbänden oder sonstigen Abdunklungsmitteln liegt. Sowieso weiß ich in diesem Moment herzlich wenig. Alles dreht sich, meine Fersen scheuern sich an den Strümpfen wund, schlafen ist doch etwas Feines. Immer wieder werden meine fiebrigen Träume von Schwestern unterbrochen, die meinen Blutdruck messen und dann sagen, dass alles bestens sei. Dann werde ich wieder von Gevatter Schlaf an die Hand genommen und alles ist gut. Irgendwann werden meine Augen getropft, ich sehe zum ersten Mal seit gefühlten Stunden einen Menschen, verschwommen zwar, aber immerhin. Ich liege im Zimmer und draußen dämmert es. Mein Zeitgefühl ist futsch und ich bekomme eine Schnitte Brot mit Aufschnitt. Abendessen? Frühstück? Man wünscht mir einen guten Appetit und danach eine gute Nacht – also Abendessen.
„Neben Ihnen hängt übrigens Ihre Urinflasche.“ Na fein! Für alles ist gesorgt. Neben mir liegen allerdings auch zwei dickliche Männer. Beide mit einem ausländischen Akzent. Einer fragt ständig Dinge, ich tue so, als wäre ich schon wieder am schlafen, irgendwann gibt er es auf. Der andere antwortet auch nicht. Als Entschädigung hilft er dem anderen während der Nacht sämtliche Wälder Deutschlands niederzusägen. Weckt mich nicht die Schwester zum Blutdruckmessen sind es die tüchtigen Holzfäller.
Ich fühle mich beobachtet und warte bis zum nächsten Morgen und auf meine Entlassung bis ich pinkeln gehe. Zweimal irre ich mit halbgeschlossenen Augen durch die Etage für Nachuntersuchungen. Alle sagen mir, es sei bestens gelaufen, in ein paar Tagen könnte ich schmerzfrei und problemlos sehen. Im Spiegel schaut mich eine blutunterlaufende Horrorfigur an. Ehe ich den Vertrag mit der Geisterbahn unterschreibe, schlafe ich lieber noch eine Runde.
Zoom: 191 %, Schriftgröße: 15 pt, so macht Schreiben Freude. Und alles nur für euch…
novemberregen,
Freitag, 23. Februar 2007, 20:26
Hilfe, was haben Sie mit sich machen lassen?? Augen lasern läuft doch irgendwie anders ab, oder?
Gute Besserung!
Gute Besserung!
nyxon,
Freitag, 23. Februar 2007, 21:00
Schiel-OP (deren Kosten noch die Kasse trägt). Ich muss Sie doch hier mit dem besten aller Blicke empfangen können ;)
Die Besserung geht gut voran, Eingriff war Dienstag, Entlassung Mittwoch. Ich hab hier und da nur ein paar Sehdefizite, die sich die Tage aber noch legen sollen.
Die Besserung geht gut voran, Eingriff war Dienstag, Entlassung Mittwoch. Ich hab hier und da nur ein paar Sehdefizite, die sich die Tage aber noch legen sollen.
gutemine,
Freitag, 23. Februar 2007, 21:40
Schielten Sie nun davor oder war es eine OP, um zu schielen ( wird ja manchmal als sexy empfunden...) ....
Scherz beiseite, wünsche Ihnen alles, alles Gute für eine ganz schnelle Gesundung ...
Scherz beiseite, wünsche Ihnen alles, alles Gute für eine ganz schnelle Gesundung ...
nyxon,
Freitag, 23. Februar 2007, 22:26
Ich hatte den Schiel-Sehfehler seit dem 4. Lebensjahr. In den Jahren hat sich das Gehirn so daran angepasst, dass man es mir mit der Brille gar nicht mehr ansah und sogar bei der Voruntersuchung einige Minuten der Zweck der OP in Frage gestellt wurde :)
novemberregen,
Freitag, 23. Februar 2007, 22:38
Huar. Und das alles ohne Jammerorgien im Vorfeld. Respekt.
nyxon,
Freitag, 23. Februar 2007, 22:42
Ich hatte überlegt, überhaupt darüber zu bloggen. Aber dann hielt ich es nicht mehr aus und außerdem waren die Rennfahrt im Krankenbett und das Kettensägenmassaker in der Nacht einfach zu bloggenswert *gg*
gutemine,
Samstag, 24. Februar 2007, 00:12
von mir auch noch mal meine besten Wünsche, hoffe, ich kam vorhin nicht zu flapsig rüber .... ich denke jetzt einfach mal ganz lieb an Sie :-)
nyxon,
Samstag, 24. Februar 2007, 12:41
Nein, nein, ich habe den dezenten Scherz in Ihrem Posting durchaus zu verstehen gewusst, keine Sorge ;)
Aber denken Sie ruhig trotzdem ganz lieb an mich, das kann ja nie schaden.
Aber denken Sie ruhig trotzdem ganz lieb an mich, das kann ja nie schaden.
morgenstern,
Freitag, 23. Februar 2007, 20:31
Allzu schlimm kann es ja nicht mehr sein, wenn du schon wieder bloggen kannst. Schön, dich wieder zu haben ;o)
Und hat Blue sich noch beruhigt oder hast du sie direkt zur Adoption freigegeben? *g*
Und hat Blue sich noch beruhigt oder hast du sie direkt zur Adoption freigegeben? *g*
nyxon,
Freitag, 23. Februar 2007, 21:02
Ich hab in Word vorgeschrieben, im Blindenmodus *lol*
Und Blue geht wieder so steil, dass ich kaum weiß, ob mir die Augen oder sie mehr Kopfschmerzen bereiten :)
Und Blue geht wieder so steil, dass ich kaum weiß, ob mir die Augen oder sie mehr Kopfschmerzen bereiten :)
giselle,
Freitag, 23. Februar 2007, 21:06
Das ist schön zu hören.
Wünsche dir weiterhin gute Besserung!
Wünsche dir weiterhin gute Besserung!
frau stella,
Freitag, 23. Februar 2007, 21:16
Uiii, eine Augen OP, dass ist etwas was ich mir nur mit innerem Schütteln vorstellen kann, aber das geht mir bei allem so, was mit Augen berühren zu tun hat.
Na, dann wünsche ich ihnen eine baldige Genesung und auf das sie so bald keine Augen OP mehr haben müssen.
Na, dann wünsche ich ihnen eine baldige Genesung und auf das sie so bald keine Augen OP mehr haben müssen.
morgenstern,
Freitag, 23. Februar 2007, 21:31
Wenn sie dir zu anstrengend wird, schick sie einfach rüber. Kriegst sie dann im Taunus zurück ;O)
nyxon,
Freitag, 23. Februar 2007, 22:33
Frau Stella, ich trage immer noch eine Brille, weil ich mich mit den Gedanken an Plättchen auf meinen Augfen nicht anfreunden kann. Und dass ich mir noch einige Tage Salbe auf das Unterlid schmieren muss, macht mich auch nicht froh.
Gott sei Dank habe ich dank der Vollnarkose keinen einzigen Touch auf meine Augen bemerkt.
Und solange Korrekturen von Fehlsichtigkeit so horende zu Buche schlagen, plane ich keine weiteren Eingriffe.
Gott sei Dank habe ich dank der Vollnarkose keinen einzigen Touch auf meine Augen bemerkt.
Und solange Korrekturen von Fehlsichtigkeit so horende zu Buche schlagen, plane ich keine weiteren Eingriffe.
diagonale,
Freitag, 23. Februar 2007, 21:18
Boah! Das will ich nicht auch haben. Geht's denn jetzt wieder? Tut das sehr weh?
Gute Besserung!
Gute Besserung!
nyxon,
Freitag, 23. Februar 2007, 22:38
Am schmerzhaftesten sind nach wie vor die Kopfschmerzen, da sich das Gehirn mit den Augen wieder einigen muss, wo denn jetzt langgesehen wird. Räumliches Sehvermögen ist schon faszinierend *gg*
Dagegen helfen aber die Kopfschmerztabletten - also gegen die Kopfschmerzen, nicht gegen das räumliche Sehen :)
Ansonsten ist es weniger schmerzhaft als ich es mir vorgestellt hatte.
Dagegen helfen aber die Kopfschmerztabletten - also gegen die Kopfschmerzen, nicht gegen das räumliche Sehen :)
Ansonsten ist es weniger schmerzhaft als ich es mir vorgestellt hatte.