Mittwoch, 19. März 2008
Hängepartie
James hängt nun im Wohnzimmer, statt im Flur und sieht direkt bedeutend besser und passender aus. Mit James an der Wand ist der Raum erst wirklich vollständig.





Bildquelle: www.sahanya.perun.net

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Nostalgie
Mein Arbeitgeber hat seine örtliche Depandance seinerzeit mitten in ein Feld gebaut, so feldig, dass bisher keine Bauten dazugekommen sind. Vielleicht hat es auch den Grund, dass man ein so genanntes Innovationshaus (immerhin von einem der Fraunhofer Institute entwickelt) nicht zubauen darf. Jedenfalls ist dieser Umstand daran schuld, dass man beizeiten mehr oder minder schlecht wegkommt von dort, wenn man gerade die Nummer von Scotty vergessen hat. Eine Odyssee mit dem Öffentlichen Personennahverkehr steht dann an.

Letztens bin ich aus diesem Grund mit meiner alten Buslinie durch die Gegend gezockelt. Also der Linie, die ich früher immer genommen hatte, als ich noch in meiner alten Wohnung hauste. So ein wenig Vergangenheit schnuppern kann ja nicht schaden, dachte ich mir und stieg ein. Viel verändert hat sich auf der Strecke nicht. Die Eigenheimsiedlung wächst immer noch leise vor sich hin. Vor der Sparkasse haben sie diese Fahrbahnlappen auf den Mittelstreifen der Straße montiert, also diese roten Klapplappen, über die man nur mit Bauchschmerzen fährt, da man Angst um die Radaufhängung hat. Im ständig leergestandenen Restaurant an der Ecke gegenüber der ersten Tankstelle haben sie einen Subway eröffnet. Jetzt, wo ich weggezogen bin! Sofort eine Verschwörung vermutet. Für meinen Nachmieter haben sie das Ding nicht gemacht, denn wenn ich die gardinenlosen, dunklen Fenster und den leeren Stellplatz richtig interpretiere, gibt es gar keinen. Oder einen, der spät nach Hause kommt und minimalistisch Wohnen als Verständnis seiner Persönlichkeit sieht. Ich muss dringend mal den Mieterschutz anschreiben und fragen, wie lange wir noch auf eine Antwort der anwaltschaftlichen Vertretung warten wollen.

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Dienstag, 18. März 2008
Renovierungstagebuch: Phase 3
Frau Jules fand meine Farbauswahl vom Hörensagen her "...spannend". Wie auch sie kleistere ich meine Wände nie komplett mit einer Farbe zu, sondern versuche, dezent Farbakzente zu setzen (diese Formulierung habe ich mir in hundert Folgen "Einsatz in vier Wänden" von der Tine abgehört). Nur ein einziges Mal hatte in den Fehler gemacht, einen Raum komplett in einem Farbton zu streichen - Terracotta im Schlafzimmer -, ohne Worte.
Ich persönlich bin mit dem Ergebnis im Wohnzimmer äußerst zufrieden. Das Bild (ursprünglich ein Postergeschenk meiner besten Freundin, von mir dann teuer aufgezogen und zum Bildnis umfunktioniert) durfte auch nach langer Wartezeit seinen wohlverdienten Platz einnehmen. In den nächsten Tagen folgen Flur und Küche mit vollstem Programm.

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Samstag, 15. März 2008
Der widerspenstigen Zähmung
Bei Shakespeare endet alles damit, dass sich die Frau unterordnet und ihrem Mann die Herman macht. In der heutigen Zeit ist das eher unwahrscheinlich geworden und auch nicht mehr angemessen. Dass sich allerdings auch meine vier Wohnzimmerwände als so behandlungsresistent erweisen würden, war mir nicht klar. Statt wie von mir gewünscht, hermanisch den alten Zeiten zu entsagen und sich von mir entkleiden zu lassen, krallten sich Wand und Alttapete regelrecht aneinander, da konnte ich an manchen Stellen noch soviel Lauge aufsprühen, da tat sich ohne rohe Gewalt gar nichts.

Mittlerweile sind sie gezähmt, geschmirgelt, gespachelt und grundiert, meine Renovierungsarbeiten gehen in Phase 2. Diese ist ein Klacks im Gegensatz zu den ganzen Vorarbeiten. Der weiße Grundanstrich (macht sich direkt auf Altbauputz recht gut, finde ich) ist aufgetragen und gibt dem Wohnzimmer direkt eine andere Atmosphäre. Morgen beginne ich mit den Farbspielen, in der weisen Hoffnung, dass sich diese nicht wie früher im Wasserfarbkasten mit wilden Ergebnissen verabschieden. Reichlich Geld, das ich eigentlich nicht habe, wird der Baumarkt kreditkartentechnisch von mir erhalten, da wäre es schade, wenn das in die Hose ginge

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Sonntag, 9. März 2008
Renovierungstagebuch: Phase 1
Seit Ende November bewohne ich nun diese vier Altbauwände, zum größten Teil in dem Zustand, den ich beim Einzug bereits vorgefunden hatte - nämlich unrenoviert. Laminatboden hatte ich vor dem großen Möbelrücken verlegen lassen und auch die Leitungen wurden durchgecheckt, ansonsten hatte ich aus Zeit- und Geldmangel erst einmal alles beim alten lassen müssen. Küche, Flur und Badezimmer mit nackten Wänden, Wohn- und Schlafzimmer mit den Vormietertapeten daran.

Nun habe ich mich endlich dazu durchgerungen, den Vormieterstil zu entsorgen. Phase 1: Das Wohnzimmer. Tapeten sind runter, nächste Woche beginne ich mit der Vorbehandlung für die Wände, denn aus ästhetischen und kratzspurigen Gründen habe ich mich entschlossen, nicht neu zu tapezieren, sondern direkt auf Putz zu streichen. Hatte ich in einer Wohnung, die ich mir bei meiner Suche angesehen hatte, als elegant und fashionable (kurzer Wink, weils namentlich gerade so schön passt) empfunden und möchte ich selber jetzt ausprobieren. Nach Wohnzimmer kommen dann nach und nach die restlichen Räume dran. Etwa ein Raum pro Monat, das kann ich mir zeitlich und finanziell am besten leisten, so meine Hochrechnnung.

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Donnerstag, 6. März 2008
Danke, streikender ÖPNV!
Gerade haarscharf - und dieses Wort passt in diesem Fall so unheimlich gut - einem Unfall entgangen. Die Verkettung mieser Umstände (mein fehlender Schulterblick; sein teildefektes Abblendlicht; meine Übermüdung durch lange Schicht) hätte nicht perfekter für das Zusammenkrachen unserer Wagen sein können.

Ich brauche jetzt nen Schnaps.

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Dienstag, 26. Februar 2008
Tagebuch eines Kranken
Ich hatte es beinahe geschafft, ein ganzes Jahr ohne Krankentag zu überstehen. Das liegt einerseits daran, dass ich mir immer vorsage, ich sei keine Mimose und andererseits ständig Angst um meinen Job haben muss, denn Krankheit wird in der Branche nicht gerne gesehen. Jetzt hat mich jedoch eine Grippe herniedergerafft und meinen Mülleimer mit hochgradig vollgerotzten Taschentüchern besiedelt. Zeit, eine Auszeit zu nehmen, dachte sich auch mein Arzt und gab mir den Schein, dessen Farbgebung ein wenig an den Auswurf erinnert, den ich derzeit fabriziere (keine Sorge, das war der erste und letzte Vergleich mit Ekelfaktor!)

Das gibt mir Gelegenheit ins Detail zu gehen, was meine Berufung nach Berlin angeht. Herr Nyxon hat bei den Damen und Herren einer der größten PR-Agenturen Deutschlands anscheinend mächtig Eindruck hinterlassen, denn er darf sich des Praktikumsplatzes, um dem er sich beworben hatte, nunmehr völlig sicher sein. Obwohl die Agentur sonst nur Menschen mit abgeschlossenem Grundstudium und somit mehr Basiserfahrung in ihre Reihen lässt, konnte ich wohl mit Potenzial aufwarten, denn selbst die verkürzte Praktikumszeit von zwei Monaten (in der vorlesungsfreien Zeit zwischen SS 08 und WS 08/09) war letztlich kein Absagegrund mehr.
Nach vier Tagen hatte man sich telefonisch bei mir gemeldet, noch einmal die Psychoschiene bedient ("Hand aufs Herz - waren Sie mit Ihrer Leistung beim Vorstellungsgespräch zufrieden?") und ein paar Tage später kam der Vertrag.

Als Praktikant werde ich dort (wenn die alles so meinen, wie sie es sagen) direkt in die Projekte eingebunden, wobei ich natürlich eher meine Springerqualitäten zeigen werde darf. Und mit der monatlichen Aufwandsentschädigung leiste ich mir wohl ein kleines möbliertes (WG-)Zimmer in der Hauptstadt. Die Katze kommt zu Mutter (abgeklärt), auf der Arbeit wird gerade über eine Freistellung verhandelt (schwebend positiv) und diese Wohnung kann ich vielleicht miettechnisch zwei Monate drücken (ein Versuch ist es wert). Untervermietung wäre vielleicht auch noch eine Idee.

Ich freu mich auf Berlin!

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Donnerstag, 14. Februar 2008
Berlin, be my valantine!

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Donnerstag, 7. Februar 2008
373
373 hat eine halbe Stunde mit starrer Miene im Bereich 3 der Dortmunder Bürgerdienste gesessen und sich endlich ummelden lassen, weil Donnerstag der lange Dienstleistungsdonnerstagtag ist und er sich vorm Lernen für die letzte Klausur morgen drücken will. Erfolgreich. Ummelden, starre Miene und das Drücken.

Und weil 373 gerade schon einmal in der Stadt war - wie das klingt, in der Stadt, wenn man doch jetzt eigentlich wieder mittendrin wohnt und gar nicht erst in die Stadt fahren muss, um erst dort zu sein -, hat er sich direkt einmal neues Schuhwerk geholt. In einer PR-Agentur kann man sich schließlich nicht mit so abgelatschten Kunstlederdingern sehen lassen, sondern muss Prestige ausstrahlen. Aussehen, als wäre man nicht dort, um sich für einen Praktikumsplatz vorzustellen, sondern um direkt den ganzen Laden zu übernehmen. Aber auch wieder nicht zu übernehmerisch wirken, denn das kann missverstanden werden. Man will den armen PRlern ja nicht direkt Bruce in die Hose zaubern.

Um den jungen Dingern beim Markenschuhesogünstigladen einen Gefallen zu tun, hat 373 auch direkt eine künstliche Frage gestellt, damit sie mit ihren "Darf ich Ihnen weiterhelfen?" auch weiterhelfen konnten. Die Frage, ob diese Schuhe dunkel genug seien, um auch anstandslos zu dunklen Hosen zu passen, hatte 373 sich zwar fünf Minuten zuvor selbst beantwortet, aber am langen Dienstleistungsdonnerstagtag leistet halt jeder so seinen kleinen Dienst.

Es bleiben übrigens noch Antworten zu den Fragen 3, 12, 15, 16 und 23 offen. Also doch nichts mit Wegdrücken.

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Freitag, 1. Februar 2008
Blaumann
Meine Mutter hat keine ausgeprägten Hobbys. Sie singt in zwei gemischten Chören, wuselt bei Kaffeekränzchen herum oder ist gemeinnützig tätig. Den Rest der Zeit managt sie [...] (Pressezäsur auch innerhalb der Familie - Skandal!) ein erfolgreiches kleines Familienunternehmen. Deshalb ist es jedes Jahr aufs Neue eine enorme Anstrengung, das passende Weihnachts-, Geburtstags, Muttertags-, Erntedank,- Einheits- oder Independencedaygeschenk zu finden. Für Weihnachten 2007 hatte ich mir deshalb überlegt, was auch mir gefallen würde und hatte kurzerhand entschlossen, blau zu machen.

Blau in Oberhausen. Im Metronom-Theater. Ich hatte zuvor viel von der Blueman Group gehört gehabt, wusste aber keineswegs, was mich erwarten würde. Meine Mutter ebenso wenig. Vergleichbar mit den anderen Produktionen aus der Stage-Entertainment-Familie (ich erinnere mich an große Momente aus "Phantom der Oper", "Aida" oder "Starlight Express") ist diese Show auf keinen Fall. Im Gegenteil, man erlebt dort im wahrsten Sinne des Wortes sein blaues Wunder! Rücksichtsvoll möchte ich hier nicht auf Details der Show eingehen, sonst ist der Überraschungseffekt für die weg, die noch nicht dort waren.

Eine Warnung aber voraus: Das Dargebotene ist nichts für Jedermann! Es ist laut (Rockmusik und Trommeln, immer und immer wieder), bunt (Stroboskoplichter, Laser, Farbtrommeln), teilweise eklig (Dinner, Wackelpudding, Spritzgebaren) und interaktiv (wahrscheinlich abgesprochen, aber wer weiß). Meiner Mutter und mir hat es sehr viel Spaß gemacht und selbst, wenn ich hier etwas verraten wollen würde, würden mir wahrscheinlich die passenden Worte dafür fehlen, um zu beschreiben. Die Show muss man selber miterleben, um darüber reden zu können, denke ich.

Danke übrigens an den Kartenabreißer mit der Markus-Kafka-Fanfrisur, dass er weder meine Mutter nach ihrem Senioren-, noch mich nach meinem Studentennachweis gefragt hat. Und auch Danke an die Garderobenfrau fürs Zwinkern ;)
Achja, Reihe 3, Platz 1, Parkett links: Duzen war schon okay, auch wenn ich komisch geschaut habe.

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