Montag, 22. Oktober 2007
Kältekind
Ich war schon immer ein Freund des Herbstes, wenn er mit reichlich Sonne und knackig kalter Temperatur daherkommt. Wahlweise geht auch der Winter bei mir durch, wenn er sich an die Vorgaben seines Vorgängers hält. Tage wie zuletzt und auch wie heute, wenn man aufsteht, nach draußen schaut und bemerkt, dass die Scheiben der parkenden Wagen zugefroren sind und sich die sanften Sonnenstrahlen auf der zarten Eisschicht brechen, lassen mein Herz aufgehen. Ich stehe dann mit meiner Kaffeetasse am Fenster und beobachte den Baum vor der Tür, wie er standhaft und stolz seine Blätter lässt. Wenn es die Zeit zulässt, drehe ich eine Runde im Rombergpark und genieße die klare, kalte Luft und heiße in Gedanken den nahenden Winter willkommen.

Willkommen hieß ich am Freitag auch den morgendlichen Anruf der Personalabteilung, die mich darum bat, meine Studentenbescheinigung für die letzten Monate erneut einzureichen, da in der Personalakte anscheinend keine angekommen sei. "Ist Ihnen nicht aufgefallen, dass wir Sie die letzten Monate falsch abgerechnet haben?" Nein, ich war eigentlich in der Annahme, Studenten würden tatsächlich so wenig bekommen. Tja, wenn ich die Bescheinigung nachreiche, erhalte ich ab sofort mehr Geld und noch dazu für die vergangenen Monate eine stattliche Nachzahlung. Hatte ich erwähnt, dass ich diese Tage liebe, an denen nicht nur die Blätter, sondern auch das Geld von den Bäumen fällt?

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Mittwoch, 17. Oktober 2007
Zeitmanagement ist alles
Hat sich bestimmt auch der R. G. Fischer Verlag in Frankfurt/Main gedacht, als er mir auf meine Email antwortete. Erschütternd war diese Nachricht für mich, wirklich.
"Ihr Schreiben vom 20.06.2003

Sehr geehrter Herr Nyxon,

wir beziehen uns auf Ihr oben genanntes Schreiben und müssen Ihnen leider mitteilen, dass eine Aufnahme Ihres Werkes „Die Sterblichkeit des Seins“ in unser verlagsfinanziertes Programm noch nicht absehbar ist."
Wie gut, dass ich in der Zwischenzeit einen Verlag gefunden hatte. Aber vielleicht kann ich dem Fischer-Verlag ja mein neustes Werk schicken, wenn es fertig ist. Wenn das mit der Ideenfindung dem Schreiben in diesem Tempo weitergeht, kann ich das Manuskript locker 2009 rüberreichen und dann auf eine Veröffentlichung 2014 hoffen...

Wie wichtig Zeitmanagement ist, erlebe ich in den letzten Tagen wie niemals zuvor. Studium, Nacharbeitsphasen und die Arbeit unter einen Hut zu bekommen, ist zwar leichter als ich angenommen habe, zerrt aber an den Nerven und verlangt eine konstante Planung. Wenn dann noch Wohnungsbesichtigungen dazukommen und Heimfahrten angesagt sind, kann es schon einmal unübersichtlicher werden.
Dafür, dass ich heute noch einen Bericht über die Zukunft kleiner Buchläden verfassen, die Inhalte der Kommunikationswissenschaften nacharbeiten und später arbeiten muss und mir dazwischen noch zwei Wohnungen anschauen will, läuft es zeitlich perfekt.
Tage können so effektiv sein, wenn man sie richtig zu nutzen weiß.

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Donnerstag, 11. Oktober 2007
Förmlich formlos
Es ist gerade einmal elf Uhr und ich spüre schon ganz genau, dass das weder bisher mein Tag gewesen ist, geschweige denn noch mein Tag werden wird. Schlecht geschlafen in der Nacht, seltsame Träume, die mich so verwirrt haben, dass ich aus Protest erst einmal aufgewacht bin. Dann am Morgen Stress mit der Frisur gehabt und mit einem unbefriedigenden Ergebnis aus dem Haus gegangen. An der zweiten Ampel von der Polizei angehalten worden, mit dem freundlichen Hinweis, mein linkes Abblendlicht sei defekt und ebenso freundlich mit zehn Euro Verwarngeld gelohnt worden für die defekte Birne.

Vorhin am Kopierer vom Toner ausgehebelt worden und dann auch noch die zwanzig Cent nicht mehr aus dem Kasten herausgeprügelt bekommen. Jetzt sitze ich hier mit dem Gedanken, Kaffee zu benötigen, aber nicht aufstehen zu wollen für so ein bisschen Becher mit Inhalt. Die FAZ ist weggelesen, der Spiegel derzeit intellektuell nicht erreichbar.

Ich habe noch acht Stunden vor mir.

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Donnerstag, 11. Oktober 2007
Taschenspieler
Taschen sind doch etwas Tückisches. Ich sollte weniger Taschen in Jacken und ähnlichem haben. Dann würde ich auch meinen Autoschlüssel leichter finden. Und mich nicht von der Idee, in der vorherigen Eile den Schlüssel im Auto stecken gelassen zu haben, so begeistern lassen. Aber der ADAC-Kundenservice ist ja nett und storniert Einsatzaufträge auch wieder ganz leicht.

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Freitag, 5. Oktober 2007
Second Life
Er trägt seinen Bart jetzt kürzer, ich dafür mein Haupthaar länger. Sonst hat sich nicht viel geändert. Wir haben als Treffpunkt die Bahnhofshalle im Essener Hauptbahnhof ausgemacht, vor dem Reisecenter, so wie wir es vor zwei Jahren zuletzt auch getan haben. Ich betrete die Bühne mit einer sexy Blondine - einer meiner Kommilitoninnen, die weiter nach Düsseldorf fährt -, er trägt dafür ansehnlichen Nadelstreifen.
Ich bemerke, dass ihm dieser gut steht, er kann sich im Gegenzug für meine längeren Haare begeistern. Wir gehen in die Bar unseres Vertrauens. Er nimmt Pils, ich ein Weizen. Keiner von uns hat in den vergangenen zwei Jahren soviel erlebt, dass es wirklich etwas schockierend Neues gäbe. Neu ist nur, dass wir jetzt wieder hier zusammensitzen. Ich erzähle von meiner neuen Studienpassion, von Blue und vom Mobilen T. Er erzählt, was er nach seinem Studium im Unternehmen getan hat, beichtet, dass er sich seiner Sache nicht ganz sicher ist. Er ist im Projektmanagement tätig, hat mittlerweile einen unbefristeten Vertrag.

Dann kommt das Gespräch auf das Thema "Frau". Das Thema, das unsere siebenjährige Freundschaft in Stücke riss und zu zwei Jahren Funkstille führte. Als wir letztes Weihnachten miteinander sprachen, ging das gut. Wir haben auch schon dort das vitale Thema zur Sprache gebracht. Und auch heute. Es ist kein Problem mehr, kein Tabu, darüber zu reden. Wir sind uns einig, dass wir zum Teil gegeneinander ausgespielt wurden und dass wir uns eine Zeit lang geradewohl gehasst haben. Und dennoch sitzen wir hier zusammen, trinken zusammen Bier und stellen fest, dass wir uns gar nicht so sehr verändert haben, wie zu Anfang befürchtet.

Am Ende sitze ich auf den Stufen vor der Reinoldikirche und warte auf den NE8. Meine Finger tipseln ein "Bilanz nach einem sehr angenehmen und traditionell angehauchten Abend: Gerne wieder!" in das Handy. Kurz darauf kommt ein "Auch mein Fazit: sehr netter Abend, der auf jeden Fall eine Fortsetzung verdient hat" zu mir zurück. Manches geht halt immer und sowieso trifft man sich immer zweimal und mehr im Leben.

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Mittwoch, 3. Oktober 2007
Koffeinfee
Wird er wirklich! Effektiv bin ich jetzt seit 20 Stunden am Stück wach, Tendenz zu 21, mit einer halben Stunde dösigem Intermezzo im Auto zwischen Ankunft Bahnhof nach der Uni und Beginn Arbeit. Meine Bilanz sind insgesamt sechs Tassen Kaffee - vier am Morgen und dann noch zwei während des Unitages. Meine weitere Bilanz ist Müdigkeit direkt morgens, da hat wohl der Kaffee noch keine Wirkung gezeigt. Danach von etwa halb elf bis vier Hyperaktivität mit Hang zum Nervigsein, weil Redeschwall und Bewegungsdrang. Zwischen fünf und sieben zweiter Abfall. Und seitdem bin ich wieder so wach wie nie!

Ich habe die Einladung, mit den anderen einen heben zu gehen, dennoch abgesagt. Mangel an Liquidität, nicht an Power. Beängstigend, irgendwie. Dr. House, oder vielmehr seine Wiederholung, wird mich schon kurieren können.

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Dienstag, 2. Oktober 2007
06:00 Uhr
Schlaf wird ja mal sowas von überbewertet.

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Montag, 1. Oktober 2007
Für die Kritiker
Ich möchte an dieser Stelle hervorheben, dass jeder, der mir zuletzt unterstellt haben könnte, ich hätte als Student ja ewig viel Zeit und überhaupt ein leger Leben, sich bitte schön zu irren hat! Unten zu sehen, aufgrund welcher Arbeits (links)- bzw. Studienzeiten (rechts) ich beides unter Dach und Fach bringen möchte.



Dabei zu bedenken, dass eine montägliche Schicht bis 00.15 Uhr mit einer diensttäglichen Aufstehzeit von etwa 05.30 Uhr, um mit dem ÖPNV pünktlich an Ort und Stelle sein zu können, nicht unbedingt abgeklärtes Ausschlafen bedeutet.
"Fauler Student" ist also bitte aus dem Wortschatz zu streichen...

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Samstag, 29. September 2007
Taubenschlag
Man merkt, dass das neue Semester angefangen hat bzw. für die Unis regulär in den Startlöchern steht. Im Haus ist wohnungstechnisch ein Kommen und Gehen, wie man es sonst nie so radikal erlebt. Da werden Kartons in Kleintransporter gehoben, geflucht, weil der Schrank im Ganzen nicht durch die Ladetür passt und wenn dann mal der Postbote nach einem Namen fragt, muss man verneinen, weil verzogen oder als Neuling unbekannt. Im Foyer stehen alte Möbel neben neuen und jederlei Unrat, dass man glatt Gardinen an die Eingangsfront hängen könnte und fertig wäre die Wohnung. Durchgangszimmer halt, aber Studenten wissen ja zu sparen und sind gemeinhin eh geselliges Volk.

Ich persönlich hoffe auch bald Kartons zu schleppen und zu fluchen, aber wie bei den Frauen scheine ich auch bei Wohnungen allzu wählerisch zu sein, denn bisher konnte mich keine in sämtlichen Kriterien überzeugen. Ich habe begonnen, kleine Einschränkungen hinzunehmen bei meiner Wahl, um fündig zu werden - Wohlfühlen und Zuhause sein, das ist schließlich das Wichtigste.

Und um direkt etwas aufzuklären für diejenigen, die bei mir fündig werden wollten mit dem search request: Schreibwerkstatt Gelsenkirchen.
Ja, die gibt es dort. An der FH beim Institut für Journalismus und Public Relations. Gruppengröße elf Mann (oder Frau, um der Gleichberechtigung nicht im Wege zu stehen), verschiedene Schreibstile und Normen werden dort erläutert, selber schreiben ist Pflicht und wenn es so weitergeht und die Atmosphäre wie in einem Nachhilfekurs Deutsch LK bleibt, ist sie auch nur empfehlenswert. Und wenn das jetzt einer meiner neuen Kommilitonen ergoogeln wollte, dann sei gesagt, dass ich doch auch gerne persönlich alles erklärt hätte, wenn Weichler & Co. das nicht vernünftig artikuliert haben sollten.

Und jetzt noch der Runde Abschluss: In der hiesigen Schreibwerkstatt darf abgestimmt werden!

Ich habe fertig.

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Dienstag, 11. September 2007
Morgen...
...werde ich zuerst wütend werden und dann ein Ultimatum stellen, damit die Leute endlich mal aufwachen.
Danach werde ich weiterfahren und an anderer Stelle völlig souverän und selbstsicher von meinen Qualitäten und Fähigkeiten überzeugen und hoffentlich mit einem guten Bauchgefühl wieder zurückfahren können.
Und wenn ich abends wieder daheim bin, kippe ich mir ne Flasche Rotwein hinter die Binde *g*

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