Sonntag, 20. April 2008
Stellenangebot
Am Sonntag, 20. Apr 2008 im Topic 'Schluss mit lustig'
Suche semiprofessionelle/n Tapetenabkratzer/in für Einsatz in vier Wänden. Es handelt sich um Rauhfaser, unter der sich seltsame Holzspähne versteckt halten. Spachtel und Tapetenlöser werden vom Auftraggeber gestellt. Bezahlung erfolgt in Naturalien (nie wieder kommt man so leicht an günstige Lebensmittel, meine Freunde!)So eine Tapetenkonstellation macht mich echt kirre im Kopf. Statt wie in den übrigen Räumen angefeuchtet von der Altbauwand zu flutschen, lässt sich dieses widerspenstige Ding nur mit der oberen Schicht problemlos lösen. Darunter verbirgt sich eine zweite Schicht, auf der grobe Holzspahnplättchen hocken. Plättchen rieseln herab, aber die eigentliche, auf der Wand klebende Tapetenschicht ist nur mit roher Gewalt wegzukriegen. Das Schlafzimmer wird wohl allein beim Tapetenlösen endlos Zeit verschlingen...
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Freitag, 11. April 2008
Paraterie - Kentern statt Entern
Am Freitag, 11. Apr 2008 im Topic 'Schluss mit lustig'
Ich kann echt zickig werden, wenn Menschen mich für stets parat und als Selbstverständlichkeit erachten. Für Leute, die es durch Charakter und vor allem natürlich durch Freundschaft verdienen, schaufele ich gerne frei und kann, falls nicht zu kurzfristig, auch Hürden nehmen und Mauern niederreißen. Wenn aber irgendjemand plötzlich denkt, meine Zeit, meine Aufmerksamkeit und meine Initiative seien Allgemeingut und zu jeder Zeit abrufbar, reagiere ich mit Unverständnis und Unparatheit - so!
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Mittwoch, 12. März 2008
Wer kann da schon Nein sagen?
Am Mittwoch, 12. Mär 2008 im Topic 'Schluss mit lustig'
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Samstag, 1. März 2008
Stellvertretung
Am Samstag, 1. Mär 2008 im Topic 'Schluss mit lustig'
Wenn man hier in Deutschland zuviel zu tun hat mit einem Studium und mit dem lebenfinanzierenden Nebenjob, dann muss man halt jemand anders nach Australien in den Urlaub schicken. Gut, ich würde wahrscheinlich eher weniger auf Palmen rumklettern als mein Statthalter in Down Under, aber der Junge muss sich ja auch erst einmal aklimatisieren, denke ich.
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Montag, 31. Dezember 2007
Ego 007
Am Montag, 31. Dez 2007 im Topic 'Schluss mit lustig'
Letztes Jahr war ich an dieser Stelle durchaus unkonkret geblieben. Keinen Rückblick, hatte ich mir verordnet. Dieses Mal gebe ich dem Jahr seine gerechte Absolution. Es hat mir schließlich gut getan, dieses 007. Ich habe richtige Entscheidungen getroffen und mich so ein Stück weit in die richtigen Richtungen bewegt, sowohl im Menschlichen als auch im Beruflichen. Ich bin politischer und meinungsfester geworden, als ich es mir hätte denken können. Ehrlicher zu mir und auch zu meinen Mitmenschen. Vorsichtiger im Entscheiden und entschiedener im Vordenken.
Ich mag diesem 007 Dank sagen. Danke für die Entscheidung eines Studienwechsels, der richtiger nicht hätte ausfallen können. Ich habe dadurch eine große Anzahl großartiger Menschen kennen lernen dürfen. Kontinuierlich lerne ich das, was ich in Ansätzen schon zu können geglaubt habe und verbessere das, was ich niemals können wollte. Danke auch für den Bestand an guten Freunden, die sich dieses Jahr wie Kristalle an der Außenhaut des Lebens herausgebildet haben. Freunde, die immer dort waren, wo ich sie vorzufinden glaubte und manchmal dort erschienen, wo ich sie nicht erwartet hatte. Danke für eine Arbeit, die mir kaum Zeit gibt, die mir aber mehr Spaß macht als befürchtet und mein Bankkonto stopft, soweit es möglich ist.
007 hat mir im Großen und Ganzen mehr gegeben als genommen. Das ist ein Trend, den doch bitte der große Bruder 008 fortsetzen soll, falls möglich. Es gibt noch soviel, was entdeckt werden muss. Soviel, was geschrieben und gesagt werden sollte. Soviel mehr, was ich noch auf meinem Zettelchen fürs Leben stehen habe. Aber Gemach! 008 soll ja nicht den Kinders der Zukunft die Arbeit rauben.
Und unter all diesem Dank an 007 steckt doch wieder einmal die egozentrische Gewissheit: 007 is what you made of it! Mensch, war ich gut!
Ich mag diesem 007 Dank sagen. Danke für die Entscheidung eines Studienwechsels, der richtiger nicht hätte ausfallen können. Ich habe dadurch eine große Anzahl großartiger Menschen kennen lernen dürfen. Kontinuierlich lerne ich das, was ich in Ansätzen schon zu können geglaubt habe und verbessere das, was ich niemals können wollte. Danke auch für den Bestand an guten Freunden, die sich dieses Jahr wie Kristalle an der Außenhaut des Lebens herausgebildet haben. Freunde, die immer dort waren, wo ich sie vorzufinden glaubte und manchmal dort erschienen, wo ich sie nicht erwartet hatte. Danke für eine Arbeit, die mir kaum Zeit gibt, die mir aber mehr Spaß macht als befürchtet und mein Bankkonto stopft, soweit es möglich ist.
007 hat mir im Großen und Ganzen mehr gegeben als genommen. Das ist ein Trend, den doch bitte der große Bruder 008 fortsetzen soll, falls möglich. Es gibt noch soviel, was entdeckt werden muss. Soviel, was geschrieben und gesagt werden sollte. Soviel mehr, was ich noch auf meinem Zettelchen fürs Leben stehen habe. Aber Gemach! 008 soll ja nicht den Kinders der Zukunft die Arbeit rauben.
Und unter all diesem Dank an 007 steckt doch wieder einmal die egozentrische Gewissheit: 007 is what you made of it! Mensch, war ich gut!
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Donnerstag, 13. Dezember 2007
Zettelwirtschaft
Am Donnerstag, 13. Dez 2007 im Topic 'Schluss mit lustig'
Für das Jahr 2008 werde ich mir wieder einen ordentlichen Taschenkalender anschaffen. Ist ja nicht mehr auszuhalten, mit diesen ganzen Notizzetteln und Post-its auf und um den Schreibtisch herum.
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Dienstag, 4. Dezember 2007
Pilger
Am Dienstag, 4. Dez 2007 im Topic 'Schluss mit lustig'
Das nächste Mal wieder mit dem Auto. Dachte ich mir so, als ich nach einer verpassten Fahrgelegenheit durch das nasskalte innenstädtische Dortmund stapfte. Hätte ich mir eigentlich denken können, dass ich um eins keine U-Bahn mehr erwische. Jetzt nach drei Stunden Schlaf denke ich noch ungewöhnlich viel mehr, aber das lasse ich einfach mal so in den Raum gestellt.
Soviel sei gesagt: Ich beglückwünsche mich zu meiner neuen unrenoviert übergebenen Wohnung, denn dann kann ich wenigstens beim Auszug darauf pfeifen, in welchem Zustand sie sich befindet. Kein Ärger mit allzu verbissen reagierenden Verwaltungen und Schickimckinachmietertanten - das ist doch mal was. Dann klappt's auch mit der Kaution.
Soviel sei gesagt: Ich beglückwünsche mich zu meiner neuen unrenoviert übergebenen Wohnung, denn dann kann ich wenigstens beim Auszug darauf pfeifen, in welchem Zustand sie sich befindet. Kein Ärger mit allzu verbissen reagierenden Verwaltungen und Schickimckinachmietertanten - das ist doch mal was. Dann klappt's auch mit der Kaution.
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Montag, 17. September 2007
X-Files: Fachhochschulpubertät
Am Montag, 17. Sep 2007 im Topic 'Schluss mit lustig'
15 Jahre, das ist schon ein Alter. Meist beginnt spätestens in dieser Phase des Lebens die schwerste Zeit von allen, die Pubertät. Man entdeckt sich neu, rebelliert gegen das Establishment, lässt sich Ohrlöcher stechen, steht mit zerschnittenen Hosen an Bushaltestellen herum und fühlt sich äußerst cool. Was andere zu sagen haben wird meist ignoriert oder großkotzig mit Fäkalwörtern angegriffen. Wenn so was bei Menschen in jeder Generation erneut auftritt, dann darf sich eine Lehrinstitution doch auch einmal eine rebellische Phase leisten, meint man.
Die Fachhochschule Gelsenkirchen, speziell der Fachbereich Journalismus und Public Relations in diesem Fall, scheint gerade mit ihren 15 Lenzen auf dem Buckel vollkommen in ihrer pubertären Phase zu stecken, mit allem, was dazugehört. Rebellion gegen die Vorschriften, Verweigerungshaltung bei Belehrungsversuchen, sanftes bis mittleres Chaos im Alltag. Anders kann man sich beim besten Willen die Geschehnisse der letzten Wochen nicht erklären. Denn man sollte doch meinen, dass in 15 Jahren Einschreibungsverfahren auch problemlos ablaufen können, wenn denn mal ein paar Gäste mehr als im letzten Jahr auf der Party erscheinen. Die Fachhochschule scheint jedoch überfordert mit dem Ansturm und zelebriert fröhlich eine Abrissparty. Wenn die Eltern nach Hause kommen, dann kann mit Ärger gerechnet werden.
Gib mir den Rest...
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Dienstag, 11. September 2007
Virus can do
Am Dienstag, 11. Sep 2007 im Topic 'Schluss mit lustig'
Epilog
Frau Novemberregen erinnert mich daran, dass es mal wieder Zeit für eine Aktualisierung ist. Das Problem ist allerdings, dass sich gar nichts Neues erzählen lässt.
Ich habe, wie ich schon zuvor vermutet hatte, keine SIM-Karte zugeschickt bekommen - als böser Junge, der keine virale Postanschrift angibt, wird man halt für seine Taten bitter bestraft. Und das ist die Wahrheit, wie mir mittlerweile auch die zuständige Fernsehwerbung für den neuen, superduperklasse Mobilfunkanbieter entgegnet.
Der einzige Blogger, der sich bereitwillig alles hat zuschicken lassen und soviele Updates geschrieben hat, dass man fast schon meinen dürfte, er sei gekauft, ist auch sprachlos geworden, nachdem er den handgeschriebenen! Umschlag mit der Karte darin enthalten hat. Sieht also die SIM-Karte gar nicht so schlank und sexy und schön aus im Handy, dass sich darüber berichten ließe? Quelle malheur!
Interessant finde ich mittlerweile vielmehr die zeitliche Positionierung der Kampagne. Wirbt die Domain, die den Stein ins Rollen brachte noch damit, dass man sich "noch vor Launch dem Kunden und deren Meinung stellt", wirkt das schon wieder fad, wenn man bedenkt, dass die Testaktion erst am 3. September gestartet ist und der Anbieter bereits am selben Tag oder höchstens zwei Tage später an den Start gegangen ist. Nette Möglichkeit, seine Meinung zu äußern, so ein paar Stunden vor dem Launch.
Hier in unseren bescheidenen vier virtuellen Wänden tut sich also nicht soviel, wie man sich vielleicht mit dem Weg des viralen Marketings erhofft hatte. Oder vielleicht war es einfach auch nur so, dass sich mittlerweile einige Blogger an den Kopf packen, wenn ihnen Germany's next Topmodelcoach erzählt, wie wahr das Sparpotenzial des neuen Anbieters ist, weil sie sehen, dass er noch viel mehr über den Tisch gezogen wurde, als sie durch das Werbeangebot.
Fortsetzung folgt, falls es Neuigkeiten gibt
Frau Novemberregen erinnert mich daran, dass es mal wieder Zeit für eine Aktualisierung ist. Das Problem ist allerdings, dass sich gar nichts Neues erzählen lässt.
Ich habe, wie ich schon zuvor vermutet hatte, keine SIM-Karte zugeschickt bekommen - als böser Junge, der keine virale Postanschrift angibt, wird man halt für seine Taten bitter bestraft. Und das ist die Wahrheit, wie mir mittlerweile auch die zuständige Fernsehwerbung für den neuen, superduperklasse Mobilfunkanbieter entgegnet.
Der einzige Blogger, der sich bereitwillig alles hat zuschicken lassen und soviele Updates geschrieben hat, dass man fast schon meinen dürfte, er sei gekauft, ist auch sprachlos geworden, nachdem er den handgeschriebenen! Umschlag mit der Karte darin enthalten hat. Sieht also die SIM-Karte gar nicht so schlank und sexy und schön aus im Handy, dass sich darüber berichten ließe? Quelle malheur!
Interessant finde ich mittlerweile vielmehr die zeitliche Positionierung der Kampagne. Wirbt die Domain, die den Stein ins Rollen brachte noch damit, dass man sich "noch vor Launch dem Kunden und deren Meinung stellt", wirkt das schon wieder fad, wenn man bedenkt, dass die Testaktion erst am 3. September gestartet ist und der Anbieter bereits am selben Tag oder höchstens zwei Tage später an den Start gegangen ist. Nette Möglichkeit, seine Meinung zu äußern, so ein paar Stunden vor dem Launch.
Hier in unseren bescheidenen vier virtuellen Wänden tut sich also nicht soviel, wie man sich vielleicht mit dem Weg des viralen Marketings erhofft hatte. Oder vielleicht war es einfach auch nur so, dass sich mittlerweile einige Blogger an den Kopf packen, wenn ihnen Germany's next Topmodelcoach erzählt, wie wahr das Sparpotenzial des neuen Anbieters ist, weil sie sehen, dass er noch viel mehr über den Tisch gezogen wurde, als sie durch das Werbeangebot.
Fortsetzung folgt, falls es Neuigkeiten gibt
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Montag, 3. September 2007
Virus can do
Am Montag, 3. Sep 2007 im Topic 'Schluss mit lustig'
Hauptteil 1
Neben mir hatten an dem Tag noch mindestens zwei Dutzend andere genau dieselbe Mail erhalten. Einzig die Personendaten waren dem Empfänger angepasst worden, das kennt man ja von Serienbriefen. Zahllose Blogpostings kamen zum Vorschein, die sich über diese aggressive Werbestrategie erzürnten und sich für so einen Schund nicht hergeben wollten. „Ich bin nicht käuflich“, das war einer der sinngemäß am häufigsten auftretenden Sätze, aber auch klare Erkenntnisse wie „Das ist doch Spam“ oder auch „Das sieht mir sehr nach viralem Marketing aus“. Letzteres war offensichtlich, wenn man sich den Webauftritt der Leute ansah, die die Mail verfasst hatten, der das Zauberwort „Viral“ bereits im Titel trägt.
Dass virales Marketing sich dadurch auszeichnet, mit wenig Zeit- und Kostenaufwand möglichst weit ins Gespräch zu kommen, schien den meisten klar, aber statt sich zurückzuhalten und die Kampagne durch Stillschweigen zum Kentern zu bringen, meldeten sich die meisten offen zu Wort. Sowohl die Domain der Mailverfasser als auch der Name der Mobilfunkanbieters, der vermarktet werden sollte, wurden munter in den Beiträgen genannt, zerrissen zwar mit scharfen Worten und Anfeindungen, aber in welchem Zusammenhang der Virus genannt wird, ist Google herzlich egal und damit wohl auch letztlich dem Mutterkonzern der neuen Marke. Aus einem Dutzend Treffer bei Technorati wurden über ein paar Nächte hinweg doppelt so viele, von unserer Lieblingssuchmaschine gar nicht erst zu sprechen.
Auf meine Nachfrage, in welchem Zusammenhang die Domain mit dem neuen Anbieter stehe, bekam ich nur eine weitere Serienmail, die meine Frage nach der Konstellation nicht beantwortete, sondern nur eine Art Pressemitteilung zum Inhalt hatte. Der neue Anbieter sei eine Tochter des Sauerstoffs und solle im Prepaid-Bereich neue Maßstäbe setzen. Außerdem ginge ich natürlich keinerlei Verpflichtungen ein, falls ich mich zum Mitmachen beim Zweimonatstest entscheiden sollte. Soweit so gut. Während sich in den anderen Blogs immer mehr darüber aufregten und dem Virus ordentlich Angriffsflächen boten, blieb ich sachlich und gab meine Packstation als Lieferadresse an. Mittlerweile sollte nun auch die SIM-Karte eintrudeln, damit ich testen kann, wie toll sie sich in mein Handy schmiegt. Wenn es denn funktioniert und mein Gerät sich nicht als gelockt erweist.
Mein Test soll allerdings in die Richtung des viralen Marketings gehen. Wie erfolgreich wird der neue Anbieter seinen Namen in das Netz setzen können? Wird die Flut der Namensnennungen noch zunehmen und wer wird zum Schluss doch noch positive Worte dazu finden? Besonders auf einer Seite wird seit Eintreffen der Werbemail in konstanten Abständen immer wieder ein so genanntes Update zur Situation bereitgestellt, das seltsamerweise immer wieder auf den Namen und die mittlerweile bekannten Vorteile der neuen Marke aufmerksam macht. Könnte hier vielleicht doch eine Seite gekauft worden sein, entgegen der Aussage der Marketingdomain, die darauf hinweist, bei dieser Aktion keine gekauften, sondern freie Blogger geworben zu haben? Wir werden sehen, was sich in den nächsten Tagen entwickelt, wenn endlich die Hardware eingetroffen ist. Wenn ich die denn mit einer Packstation als Adresse überhaupt bekomme, könnte ich doch ein böser Junge sein, weil ich meine Postanschrift nicht herausgebe.
Fortsetzung folgt...
Neben mir hatten an dem Tag noch mindestens zwei Dutzend andere genau dieselbe Mail erhalten. Einzig die Personendaten waren dem Empfänger angepasst worden, das kennt man ja von Serienbriefen. Zahllose Blogpostings kamen zum Vorschein, die sich über diese aggressive Werbestrategie erzürnten und sich für so einen Schund nicht hergeben wollten. „Ich bin nicht käuflich“, das war einer der sinngemäß am häufigsten auftretenden Sätze, aber auch klare Erkenntnisse wie „Das ist doch Spam“ oder auch „Das sieht mir sehr nach viralem Marketing aus“. Letzteres war offensichtlich, wenn man sich den Webauftritt der Leute ansah, die die Mail verfasst hatten, der das Zauberwort „Viral“ bereits im Titel trägt.
Dass virales Marketing sich dadurch auszeichnet, mit wenig Zeit- und Kostenaufwand möglichst weit ins Gespräch zu kommen, schien den meisten klar, aber statt sich zurückzuhalten und die Kampagne durch Stillschweigen zum Kentern zu bringen, meldeten sich die meisten offen zu Wort. Sowohl die Domain der Mailverfasser als auch der Name der Mobilfunkanbieters, der vermarktet werden sollte, wurden munter in den Beiträgen genannt, zerrissen zwar mit scharfen Worten und Anfeindungen, aber in welchem Zusammenhang der Virus genannt wird, ist Google herzlich egal und damit wohl auch letztlich dem Mutterkonzern der neuen Marke. Aus einem Dutzend Treffer bei Technorati wurden über ein paar Nächte hinweg doppelt so viele, von unserer Lieblingssuchmaschine gar nicht erst zu sprechen.
Auf meine Nachfrage, in welchem Zusammenhang die Domain mit dem neuen Anbieter stehe, bekam ich nur eine weitere Serienmail, die meine Frage nach der Konstellation nicht beantwortete, sondern nur eine Art Pressemitteilung zum Inhalt hatte. Der neue Anbieter sei eine Tochter des Sauerstoffs und solle im Prepaid-Bereich neue Maßstäbe setzen. Außerdem ginge ich natürlich keinerlei Verpflichtungen ein, falls ich mich zum Mitmachen beim Zweimonatstest entscheiden sollte. Soweit so gut. Während sich in den anderen Blogs immer mehr darüber aufregten und dem Virus ordentlich Angriffsflächen boten, blieb ich sachlich und gab meine Packstation als Lieferadresse an. Mittlerweile sollte nun auch die SIM-Karte eintrudeln, damit ich testen kann, wie toll sie sich in mein Handy schmiegt. Wenn es denn funktioniert und mein Gerät sich nicht als gelockt erweist.
Mein Test soll allerdings in die Richtung des viralen Marketings gehen. Wie erfolgreich wird der neue Anbieter seinen Namen in das Netz setzen können? Wird die Flut der Namensnennungen noch zunehmen und wer wird zum Schluss doch noch positive Worte dazu finden? Besonders auf einer Seite wird seit Eintreffen der Werbemail in konstanten Abständen immer wieder ein so genanntes Update zur Situation bereitgestellt, das seltsamerweise immer wieder auf den Namen und die mittlerweile bekannten Vorteile der neuen Marke aufmerksam macht. Könnte hier vielleicht doch eine Seite gekauft worden sein, entgegen der Aussage der Marketingdomain, die darauf hinweist, bei dieser Aktion keine gekauften, sondern freie Blogger geworben zu haben? Wir werden sehen, was sich in den nächsten Tagen entwickelt, wenn endlich die Hardware eingetroffen ist. Wenn ich die denn mit einer Packstation als Adresse überhaupt bekomme, könnte ich doch ein böser Junge sein, weil ich meine Postanschrift nicht herausgebe.
Fortsetzung folgt...
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