Montag, 13. August 2007
LKW-Überholverbot: Mütterchen Gemütlichkeit
Später Vormittag, der Berufsverkehr hat sich durch die Nadelöhre der deutschen Autobahnen gezwängt und den Großteil seiner Teilnehmer mehr oder weniger pünktlich ans Ziel gespült. Wir rauschen mit einer harmonischen Lethargie von 130 Stundenkilometern über die linke der beiden Spuren, um einen Ford Fiesta zu überholen, hinter dessen Steuer ein Mütterchen hockt. Einige hundert Meter vor uns sehen wir die beiden Dickhäuter, denken aber noch nicht an das Unheil, das uns bevorsteht. Zwei Lastkraftwagen, dicht hintereinander, der eine ein Lebensmitteltransport, der in bunten Lettern die Frische und Qualität seiner vermeintlichen Fracht anpreist, der andere ein schmuckloser Logistiker, der behauptet europaweit „schnell und kompetent“ die „logistischen Herausforderungen der Globalisierung“ zu meistern. Unser Rausch hält an, doch dann sehen wir das Unvermeidliche – der hintere LKW blinkt und schert auf unsere linke Spur aus. Über uns erscheint eine imaginäre Sprechblase mit anonymisierter Typografie, die unseren Unmut in Form von Totenköpfen, Rauchwolken und Wirbeln wiedergibt. Unser Fuß drückt das Bremspedal nieder, presst uns nach vorne und die Tachonadel ein weites Stück nach unten. Aus einer 130 wird eine 80. Mit mürrischer Miene... [Gib mir den Rest]

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