Dienstag, 26. Februar 2008
Tagebuch eines Kranken
Ich hatte es beinahe geschafft, ein ganzes Jahr ohne Krankentag zu überstehen. Das liegt einerseits daran, dass ich mir immer vorsage, ich sei keine Mimose und andererseits ständig Angst um meinen Job haben muss, denn Krankheit wird in der Branche nicht gerne gesehen. Jetzt hat mich jedoch eine Grippe herniedergerafft und meinen Mülleimer mit hochgradig vollgerotzten Taschentüchern besiedelt. Zeit, eine Auszeit zu nehmen, dachte sich auch mein Arzt und gab mir den Schein, dessen Farbgebung ein wenig an den Auswurf erinnert, den ich derzeit fabriziere (keine Sorge, das war der erste und letzte Vergleich mit Ekelfaktor!)

Das gibt mir Gelegenheit ins Detail zu gehen, was meine Berufung nach Berlin angeht. Herr Nyxon hat bei den Damen und Herren einer der größten PR-Agenturen Deutschlands anscheinend mächtig Eindruck hinterlassen, denn er darf sich des Praktikumsplatzes, um dem er sich beworben hatte, nunmehr völlig sicher sein. Obwohl die Agentur sonst nur Menschen mit abgeschlossenem Grundstudium und somit mehr Basiserfahrung in ihre Reihen lässt, konnte ich wohl mit Potenzial aufwarten, denn selbst die verkürzte Praktikumszeit von zwei Monaten (in der vorlesungsfreien Zeit zwischen SS 08 und WS 08/09) war letztlich kein Absagegrund mehr.
Nach vier Tagen hatte man sich telefonisch bei mir gemeldet, noch einmal die Psychoschiene bedient ("Hand aufs Herz - waren Sie mit Ihrer Leistung beim Vorstellungsgespräch zufrieden?") und ein paar Tage später kam der Vertrag.

Als Praktikant werde ich dort (wenn die alles so meinen, wie sie es sagen) direkt in die Projekte eingebunden, wobei ich natürlich eher meine Springerqualitäten zeigen werde darf. Und mit der monatlichen Aufwandsentschädigung leiste ich mir wohl ein kleines möbliertes (WG-)Zimmer in der Hauptstadt. Die Katze kommt zu Mutter (abgeklärt), auf der Arbeit wird gerade über eine Freistellung verhandelt (schwebend positiv) und diese Wohnung kann ich vielleicht miettechnisch zwei Monate drücken (ein Versuch ist es wert). Untervermietung wäre vielleicht auch noch eine Idee.

Ich freu mich auf Berlin!

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