Montag, 19. Mai 2008
Im Rausch des Entzugs
Der Tag fing mal ganz mies an. Plötzlich drehte sich die Welt schneller als mein Biorhythmus und schon hatte ich keine Zeit mehr für den zweiten Kaffee. Entsprechend schlaff hing ich im Zug auf der Fahrt zum Studienort, immer wieder den Gedanken um eine heiße schaumige Tasse Cappuccino im Hinterkopf. Dann der Schock! Kaffeeautomat kaputt! Langweiliger Vortrag vom Kommilitonen - sorry, Solidarität geht bei mir nicht ohne Kaffee.

Erfolgreich Englisch erbläuen lassen, um sich stattdessen um Kaffeekonsum zu kümmern. Den Tag trotz des zu haltenden Vortrags bereits abgehakt. Und plötzlich diese Stimme, die mich zur Journalistengruppe mitschleift und dann plötzlich die vielen Stimmen, die keine Verantwortung übernehmen wollen und stattdessen meinen Namen nennen. Der Kaffee hatte sich noch nicht wirkungsbedingt entfaltet, sonst wäre mir wohl früher aufgefallen, dass ich jetzt plötzlich dem Gruppenvorstand angehöre. Wäre ich doch lieber Graue Eminenz, im Hintergrund die Fäden ziehend, aber das kann ich mir als Zweitsemester noch nicht leisten.

Abschluss wie erwartet mit einer soliden Präsentation zum Thema "Medien und Politik". Unerwartet viel Diskussionsbeteiligung bei den abschließenden Thesen. Wenn jetzt noch die Arbeitsschicht keine bösen Spuren hinterlässt, endet der Tag zwar genauso müde, aber deutlich weniger mies als er begann.

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