Anonymisierte Arbeitswelten
Am Dienstag, 11. Mär 2008 im Topic 'Immer arbeiten, immer fleissig!'
Wäre ich eine Frau, ich hätte den größten und gefährlichsten Fehler aller Zeiten begangen. Naiv und unwissend wäre ich gewesen. Am nächsten Tag vielleicht sogar einen Fünfzehnzeiler im Lokalteil wert. Nachts, an einer einsamen Straße entlanglaufend, bin ich gestern in ein Auto eingestiegen, das einige Meter vor mir gönnerhaft gehalten hatte. Die Beifahrertür schwang auf, ein Mann freundlich lächelnd herübergelehnt: "Herr Nyxon, soll ich dich mitnehmen?" Ich, nur eine Sekunde abwägend, ob ich den Marsch zur S-Bahnhaltestelle in der Kälte fortsetze oder in das vom Ärztesong "Licht am Ende des Sarges" beschallte Auto einsteige. Wer Ärzte hört, kann kein böser Mensch sein.
Ich stieg. Und schaute. Der Fahrer kannte meinen Namen, musste also von meiner Arbeitsstelle kommen. Aber mir bekannt? Still musste ich das verneinen. Er erzählte, er habe von M. (Teamleiterin, aber nicht meine) gehört, ich habe ein Buch geschrieben, das würde ihn interessieren. Ich erzählte, werbend und erklärend, im Hinterkopf Gesichter mit Namen abgleichend. Aber nichts geschah. Keine Offenbarung. Kein "Hach, ich sitze beim XY im Auto!" So fuhr der mir Namenlose selbstlos zum Haltepunkt und bot mir an, mich auch heue Abend wieder mitnehmen zu wollen bei Bedarf. "Ich schreib dir ne Mail, dann können wir das abklären." Mach, guter Mann! Dann weiß ich wenigstens, wer mein Chauffeur sein wird.
EDIT am Tag danach: Gerade Post erhalten. Namen nie gehört. Werde trotzdem später nach Hause gefahren. Mein Name öffnet Türen.
Ich stieg. Und schaute. Der Fahrer kannte meinen Namen, musste also von meiner Arbeitsstelle kommen. Aber mir bekannt? Still musste ich das verneinen. Er erzählte, er habe von M. (Teamleiterin, aber nicht meine) gehört, ich habe ein Buch geschrieben, das würde ihn interessieren. Ich erzählte, werbend und erklärend, im Hinterkopf Gesichter mit Namen abgleichend. Aber nichts geschah. Keine Offenbarung. Kein "Hach, ich sitze beim XY im Auto!" So fuhr der mir Namenlose selbstlos zum Haltepunkt und bot mir an, mich auch heue Abend wieder mitnehmen zu wollen bei Bedarf. "Ich schreib dir ne Mail, dann können wir das abklären." Mach, guter Mann! Dann weiß ich wenigstens, wer mein Chauffeur sein wird.
EDIT am Tag danach: Gerade Post erhalten. Namen nie gehört. Werde trotzdem später nach Hause gefahren. Mein Name öffnet Türen.
jules,
Dienstag, 11. März 2008, 15:24
Immer Ärger mit dem Personal? (schlimm, den Überblick zu verlieren.) Ich danke Ihnen recht herzlich fürs Verlinken unseres kleinen Banners. Sieht hübsch aus da oben.
nyxon,
Dienstag, 11. März 2008, 16:05
Ärger weniger, aber irgendwie ist es doch peinlich, nicht zu wissen, wer jemand ist, obwohl derjenige anscheinend bestens über einen selbst Bescheid weiß.
Ich finde auch, dass sich das dort oben gut sehen lassen kann. Und ich werde auch gerne noch Ergüsse dazu liefern.
Ich finde auch, dass sich das dort oben gut sehen lassen kann. Und ich werde auch gerne noch Ergüsse dazu liefern.
jules,
Dienstag, 11. März 2008, 18:05
Über eine Geschichte von Ihnen würde ich mich sehr freuen. (muss mich grad beim Wort "Ergüsse" auf die Hände setzen, weil ... Vampire und so.)
Mein Vater sagt so schön: "Wenn dich mehr Leute kennen als du selbst kennst, bist du berühmt." Nehmen Sie's mal so.
Mein Vater sagt so schön: "Wenn dich mehr Leute kennen als du selbst kennst, bist du berühmt." Nehmen Sie's mal so.
novemberregen,
Dienstag, 11. März 2008, 16:59
Der liest bestimmt auch hier mit ;-)
nyxon,
Dienstag, 11. März 2008, 17:35
Wenn er mir heute Abend eine Visitenkarte hinhält, hätte ich Gewissheit darüber :)
c17h19no3,
Dienstag, 11. März 2008, 21:00
das ist ja todspannend!
nyxon,
Dienstag, 11. März 2008, 22:21
Ich muss zu meiner Schande zugeben, dass ich einige meiner Kollegen, die nicht im meinem Team sind, nicht bei Namen nennen kann.
Bei diesem ist es aber so, dass ich weder Namen jemals gehört, noch das Gesicht gesehen habe, aber dennoch gekannt werde.
Bei diesem ist es aber so, dass ich weder Namen jemals gehört, noch das Gesicht gesehen habe, aber dennoch gekannt werde.