Samstag, 4. November 2006
Ich liebe dieses Leben
Der frühe Morgen erwacht am Horizont.
Vogelzwitschern rund um die Baumkronen an der Straße.
Die Müllabfuhr verrichtet ihre Arbeit.
Meine Beine schmerzen vom Tanzen auf dem unebenen Boden.
Meine Augen sind kurz davor zuzufallen.
Schon die zweite Nacht in dieser Woche, die für mich erst in den Morgenstunden endet.
Gedanken daran, vielleicht demnächst kürzer zu treten und etwas Gas wegzunehmen aus der Feierlaune.
Flashbacks auf die vergangenen Stunden, gepaart mit der Überzeugung, doch einfach ohne große Überlegung das Leben zu genießen...

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Sonntag, 29. Oktober 2006
Rappel, Pummelchenmatratzen und andere Kleinigkeiten
Als ich meinem Bruder heute am Telefon von meinen Partyplänen erzählt habe, meinte dieser nur: "Jahrelang sitzt du zuhause und lässt dich nur zwingen feiern zu gehen und plötzlich bekommst du einen Rappel und holst alles nach... Ich find das gut!"

Leider lässt sich eine Partystimmung, die sich in der Wochenmitte zeigt, nicht immer bis in das Wochenende hineintragen. So kommt es, dass der Abend trotz passabler, sympathischer Begleitung nicht nach Geschmack verlaufen ist und das nötige Etwas fehlte, um richtig im Fahrt zu kommen.
Heute also wieder so eine Nacht, in der ich das Delta nicht ausstehen konnte. Schuld daran auch die viel zu oft aufgetauchten Ali Gs. und 50Cents im Lightformat mit ihren pummeligen deutschen Matratzen im Schlepptau, die soviel Schminke im Gesicht haben, dass es fast schon als Helloweenmaskerade durchgeht..

Dafür habe ich vorhin die Vorteile des Kleinwagens beim Ausparken erlebt, denn mit dem Panzer von früher wäre ich nicht aus dieser (wohl vom eigentlichen Besitzer, aber nicht als Privatparkplatz ausgezeichneten) zugeparkten Bucht entkommen. Es lebe Mac!

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Mittwoch, 18. Oktober 2006
Rausch
Kurz vor sieben Uhr morgens.

Während der frühe, noch nächtliche Morgen an den spiegelnden Fenstern der U-Bahn an mir vorbeizieht, versuche ich die Augen aufzuhalten. Krampfe mich in die Tüte mit den warmen Croissants.
Die Bahn ist ausreichend gefüllt, mehr Menschen als ich es um die Uhrzeit in Erinnerung habe, fahren zur Arbeit. Manche sind vielleicht auch so wie ich.
Fahren nach Hause, von einer langen Partynacht, mitten in der Woche. Im Kopf die Erinnerung an gute Gespräche und viel Tanz. Während andere zur Arbeit fahren und der noch nächtliche Morgen vorbeizieht. Kurz vor sieben Uhr morgens.

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Samstag, 14. Oktober 2006
Ärgerlich bis Tricky
Ärgerlich: Auf dem Weg zu einer Party erfahren, dass es gar keine Party mehr gibt...

Flexibel: Einfach selber mit den Mitreisenden Party machen...

Erfrischend: Einfach mal drauf loszutanzen, obwohl man sich sonst immer als Tanzmuffel outet...

Seltsam: Zu hören bekommen, dass man "ein viel zu winziges Ego" besitzt - jahrelang sagte man mir, ich solle doch ein wenig zurückschrauben in manchen Situationen...

Verwunderlich: Merken, dass polnische Frauen nicht soviel vertragen wie ihre männlichen Landsleute - zumindest diese Dame keinen Tequila in Massen... [EDIT]: Es hat sich herausgestellt, dass die Tequilaqualität zu wünschen übrig ließ; besagte Dame kann mich also vielleicht doch unter den Tisch trinken.

Schwierig: Besagte betrunkene Dame zu stützen und zu umsorgen, bis sie sicher zuhause angekommen ist...

Tricky: Den Rest der Nacht im geparkten Auto schlafen, um morgens eigenermaßen ausgenüchtert die anstehenden Parkgebühren zu umgehen....

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Sonntag, 8. Oktober 2006
Tanzen für die Gesundheitsreform
Eines lasse ich mir wohl trotz allgemeiner Seelenschwere und einer doch recht angespannten finanziellen Lage nicht mehr nehmen.

Das Feiern mit Studenten! Seltsamerweise fällt mir auch die rhythmische Bewegung meiner Gliedmaße, begleitet von verschiedenen Musikstücken, einhergehend mit der Zusammenkunft einer gewissen Anzahl an Kommilitonen nicht mehr wirklich schwer.

So hat Herr Nyxon also tatsächlich Spaß gefunden am Tanzflächenschubbern - denn mit den richtigen Leuten zur richtigen Zeit ist das Leben doch einfach nur ein verschwitztes, unaufhaltsames Gemisch aus purer Energie und der Freude daran, sie auszukosten.

Rückfahrten können dann auch schnell zur Belustigung werden.
Frau FH-S.: Wollen wir gleich noch was essen gehen, ich hab Hunger?!
Herr Nyxon: Am Bahnhof gibt's McDonald's. So ein Cheeseburger wäre klasse!
Frau FH-S.: Oh ja!
Frau FH-E.: Um so eine Zeit solltet ihr was Gesundes essen. Obst oder Gemüse... oder... Hustensaft.

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Sonntag, 17. September 2006
16.09.2006 / 20.00 - 22.00 Uhr / Zeche Bochum
Der Tag und die Stunden, an der am besagten Ort das beste Konzert meines bisherigen Lebens stattfand. Der greatful Bela B. hielt Einstand in der Zeche in Bochum. eigentlich eine kleine schäbige Alternativeklitsche nach meinem Empfinden, aber eben auch eine sehr passende Location für Bela. Nicht, weil er es verdient hat, in einer kleinen verkommenen Klitsche zu spielen, ganz im Gegenteil!
Aber die Athmosphäre, das Dunkle, das Grottige passen nun einmal perfekt zum Grafen der Ärzte, der wie Kollege Farin Urlaub auf Solopfaden wandelt.

Ich wurde nichts enttäuscht, nachdem ich draußen mit zwei Freundinnen auf den Einlass gewartet hatte. So nah wie hier war ich Bela nicht nie gekommen, denn anders als bei den Ärzten, die ich bis heute nur in großen Hallen und leider aus einer mehr als sicheren Entfernung betrachten durfte, waren hier kaum 15 Meter Luftlinie zwischen dem Grafen und mir.
Und er hat gerockt mit seiner Band!

Fazit: Immer noch ein tinitusisches Piepen im rechten Ohr, Kratzen im Hals und die sichere Erkrankung nächste Woche, da ich mit nassgeschwitztem T-Shirt durch das nächtliche Dortmund gelaufen bin, um nicht untätig auf den Nachtbus zu warten.

Das alles war es wert!

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Samstag, 16. September 2006
Jetzt beginnt das wahre Studentenleben!
Gestern durfte ich das letzte Mal im Mathematikvorbereitungskurs sitzen und mir Grundbegriffe der Statistik beibringen lassen. Damit sind die zwei Vorbereitungswochen auf das Wirtschaftsstudium vorbei und die Teilnehmer nicht nur an mathematischen Wissen, sondern auch an netten Bekanntschaften reicher.

Zum Abschluss wurden in Bochum abends die Gläser erhoben. Mit einer gar nicht mal geringen Anzahl von Kursteilnehmern und mit dem Dozenten, der nach zwei Bier zum André wird :)
Und als ob ein gemütlicher Abend in kleiner Runde im Bermuda Dreieck nicht schon nett genug wäre, konnten sich noch einige zusammenraufen und die Disco unsicher machen.
Im Gegensatz zu diesem und diesem letzten Mal, hab ich mich auch super amüsiert und hoffe, dass das Studium weiterhin diese angenehmen Begleiterscheinungen haben wird.

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Sonntag, 20. August 2006
Kindergeburtstag!
Mehr brauche ich zum gestrigen Abend gar nicht erst sagen, weil jedes weitere Wort zum Discobesuch nur verbrauchter Wortschatz wäre.

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Samstag, 15. Juli 2006
Keine zehn Pferde...
waren nötig, um mich in den Delta Musik Park in Essen zu bringen. Tatsächlich hatten es schon ein paar Bier und die lässige Frage von Dominik ("Ey, kommst auch mit?") geschafft, dass ich mich in ein Auto gesetzt habe und mich mit den anderen hab hinfahren lassen.
Ich war natürlich vorbereitet. Ich hatte mir den ganzen Weg über gesagt: Okay, du fährst da jetzt hin, es wird alles voller Delta-Schlampen und Asiköppen sein, aber das heißt ja nicht, dass dir das keinen Spaß machen muss.
Die Delta-Schlampen waren dort, und wie! Ich habe schon lange keine so geizige Ausgaben an Stofffetzen von Kleidchen, Miniröcken und schulterfreien Tops gesehen, wie am gestrigen Abend in Essen. Leider musste ich mir auch die Schattenseite antun. Blankgegelte Machos in Schießer-Feinribunterhemden, die sich bestimmt dachten, dass sie schon einmal für ihre Zukunft üben könnten. Das Bier hatten sie in der Hand, die Schlampe an der Seite - fehlten eigentlich nur noch Fettfleck und Fernseher, um das Bild zu komplettieren, aber die Herren sind ja noch jung.

Halbnackte Frauen tanzend in Käfige gesperrt! Ja, das fand ich gut. Wobei mir auch der Gedanke kam, dass hier weitaus mehr Leute es verdient hatten, hinter Gittern zu kommen.
Doch ich wurde ja entschädigt mit sich schwingenden Hüften, laszivem Augenklimpern und nach einstündiger Suche auch mit der richtigen Halle (klein, aber fein, die Rockhalle). Seltsamerweise brachten das Bier, die Frauen und der Umstand, dass ich nicht wie ein Stativ an den Theken stehen wollte, sogar meine Hüften zum schwingen. Meine Stimme versagte bei Linkin Parks "In the end", meine Nerven bei einem Schubser, für den ich Ali oder Christoph - Namen sind doch nur Schall und Rauch - gern eins die Fresse gegeben hätte und mein Denken beim Anblick des kurzen Jeansrocks, der sich feurig zu Santanas "Maria" über die Openair-Bühne wippte.

Delta hin oder her, Schlampen und Asis mal zur Seite geschoben, ich mag das Gefühl mit Freunden von einer Party zu kommen, um zuhause feststellen zu können, dass es bereits hell ist. Und dieses Gefühl konnte mir selbst die Asikombo nicht mehr nehmen.

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Sonntag, 25. Juni 2006
Die Schöner-Party
Man kann sich Dinge schönreden - mit warmen Worten einen herrlichen Selbstbetrug starten und die bösen Geister vertreiben.
Man kann sich Dinge schönmachen - denn selbst ist der Mann! Wenn es scheiße ist, hat man selber die Kraft, etwas daran zu ändern.
Man kann sich Dinge (und auch Menschen!) schöntrinken - Alkohol in unverschämt hohen Massen zu sich nehmend, hofft man darauf, das Hässliche dieser Welt schnell zu vergessen und anderes nicht mehr wahrzunehmen.

Gestern Abend hat alles nicht gebracht, leider. Eingeladen zu einer Party, die man von vornherein als unspaßig abzustempeln wusste, da man die Gastgeberin als alles andere als partyerprobt kennen gelernt hat, schlurfte ich mich grauer Miene und zwei Pils in mir (Deutschland hatte schließlich schon gewonnen, da musste man bereits angestoßen haben) zu besagter Party. Und welch Anblick! In der einen Ecke die einzigen Menschen, die noch älter und desinteressierter waren als man selbst; in der anderen Ecke großteils hässliche Teenager, die sich wahrscheinlich schon im Spiegel gesehen und deshalb beschlossen hatten, sich selbst das eigene Anlitz und das der anderen schönzusaufen.
Das war denn auch meine Intention, also hoch die Gläser und schluck, schluck, schluck! Aber bitter war die Erfahrung, dass man sich nicht alles schöntrinken kann. Eine langweilige Party mit schlechter Musik und Hackfressen als übrigen Gästen bleibt auch mit zehn Pils in dieser Kategorie hängen und wenn man nicht aufpasst, dann trinkt man am Ende sogar zuviel und findet alles nur noch langweiliger, schlechter und hässlicher als überhaupt schon!

Was ich auf dieser Party behalten habe, ist Folgendes:
1. Es gibt Frauen, die es fertig bringen, ihre Herkunft, ihren derzeitigen Wohnort und ihre Tätigkeit geschickt alle drei, vier Sätze erneut einzubringen - ähnlich nach einer Art "Ich-packe-meinen-Koffer" fangen sie von vorne an und liefern ganz zum Schluss endlich neue Informationen.
2. Es gibt auch Menschen, die noch mehr trinken als man selbst an solch einem Abend - wohl, weil sie sich ihre eigene Freunde schöntrinken müssen.
3. Ehrliche, direkte Menschen werden mit zunehmender Stunde und Alkoholspiegel noch ehrlicher und direkter. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass ich es direkt zweimal geschafft habe, die Die Sirene von Quo schimpfend und keifend, mit grimmiger Miene und mehr als nur bösen Blicken auf meine Person gerichtet aus unserer Runde zu vertreiben...

Irgendwann ließ sich alles ertragen, deswegen kam es auch dazu, dass wir um vier Uhr morgens von den Eltern der Gastgeberin mit der sanften Frage "Und Jungs, wann wollt ihr die Pferde satteln?", die ich simultan übersetzt hatte mit den Worten "Und Jungs, wann haut ihr endlich ab, damit wir ins Bett können?" herausgefragt wurden.
Aber, wenn man es sich unten anschaut, war das wohl nicht nur mir, sondern auch meinen Begleitern zu dieser Stunde nicht mehr so wichtig...

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