Sonntag, 5. November 2006
Sonntagsbilder
Am Geldautomaten. Eine Mutter und ihr Sohn im Grundschulalter stehen vor mir in der Reihe. Es wird bekannt, dass auch dieses Gerät wie viele andere nicht funktioniert. Die Mutter nimmt das Kind an die Hand und meint, sie müssten an einen anderen gehen, dieser sei halt kaputt. Der Sohn schaut wütend auf den Boden: "Heutzutage funktioniert auch gar nichts mehr."

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Sonntagsgedanken
Zwei Stunden lang den Kater auf dem Schoß sitzen zu haben und ihn streicheln und kraulen zu müssen, das regt das Denken an. Schließlich kommt man nicht weg und wenn dann noch der November-Remember-Mix auf Dauerschleife eingestellt ist, kommt man auch um das Nachdenken nicht herum.

Irgendwie lässt das Schwärmen für den dunklen Stern nach. Zwar hüpft immer noch das Herz, wenn ich sie auf dem Flur sehe, aber es ist nur noch ein "Hi, geht's dir?"-Hüpfen und keines mehr, das meine Welt aus den Fugen löst. Es wird die Distanz sein, das Nichtimmersehen, was es wieder in Reih und Glied bringt.

Einen Blick auf das Skript werfend, muss ich wieder einmal erkennen, dass Analysis nicht meine Welt ist. All die Kostenfunktionen, die man entweder exponentional oder aber auch logarithmisch darstellen kann. Zuviel davon findet sich plötzlich in den anderen Vorlesungen wieder.
Manchmal mache ich mir Sorgen, ob ich nicht doch im falschen Studienfilm mitspiele und es am Ende zu einem B-Movie verkommt.

Der Kater hat den Motor angeworfen. Mir ist zum Weinen zumute, aber ich kann es schon wieder nicht. Aus den Lautsprechern klingt zum x-ten Mal "Untitled" von Simple Plan und macht mich melancholisch.
Und was koche ich überhaupt gleich?

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Sonntagsstimmung
Wenn ich nicht heute meinen Wagen vom Parkplatz der FH hätte abholen müssen, wäre ich wahrscheinlich gar nicht aus der Tür gegangen.
Der Himmel ist grau in grau und ich habe das Gefühl, dass es den Tag über kein bisschen heller geworden ist. Das Laub liegt vom Regen angepappt auf der Straße und alles wirkt trostlos. Eigentlich mag ich den Herbst, aber in dieser Inszenierung wirkt er einfach nur depremierend auf mich.

Selbst die Geldautomaten in der Umgebung scheinen in Sonntagsstimmung zu sein, denn sie gegen uns nichts mehr. Ich traf Leute am Automaten, die genervt bereits vier oder fünf abgegrast hatten und immer noch kein Geld in den Taschen hatten.
Scheint wohl am Stromausfall zu liegen, der in der Nacht weite Teile NRWs und sogar von umliegenden Nachbarstaaten wie Frankreich und Belgien heimgesucht hatte.

Ganz sonntäglich kann ich dann aber wohl doch nicht mehr sein. Denn ohne Geld kann ich mir keinen Salat beim Griechen kaufen, wie ich es beabsichtigt hatte, sondern muss selber kochen *grml*

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