Mittwoch, 13. Dezember 2006
Doktatorin
Ich frage mich, weshalb es keine namhaften weiblichen Diktatoren auf der Welt gab oder gibt. Und ich frage mich, weshalb es die Kieferchirurgin, die mir heute den Kiefer aufgeschnitten und unerwünschtes Infektionsgut herausgeholt hat, noch nicht bis zu diesem Status gebracht hat.

Der Ton, mit dem sie ihre Arzthelferinnen und Azubis herumgescheucht und -kommandiert hat, könnte in 50 Jahren in den Archiven liegen und die Menschheit vor Schreck erstarren lassen.
Hätte ich nicht mit einem Kilo Tupfer in der Backe, einem aufgeschnittenen Kiefer und mindestens einer Million Ideen, wie ich die Zeit für mich schöner hätte verbringen können, im Kopf dagelegen, wäre mal ein Wort über ihre Führungskompetenz angebracht gewesen.

Nach dem Eingriff wollte ich das allerdings nicht mehr angesprochen haben, denn Frau Ärztin stellte mir da ein Rezept für Schmerzmittel und Antibiothika aus. Eine unpassende Zeit für moralische Zurechtweisung, sieht man doch in den Medien wie schnell politische Gegner mit den richtigen Mitteln ausgeknockt werden können.

Permalink (16 Kommentare)   Kommentieren