Raupe
Die A2 liegt angefeuchtet und fahrtenfrei vor mir, McG flockig auf der Straße und ich in den Fahrersitz gelümmelt. Im Osten, über den Halden, schält sich der neue Tag aus dem nächtlichen Korsett, die Zehen des vergangenen Abends schauen unter der Bettdecke hervor. Ich stinke - mal wieder! -, diesmal aber nach Knoblauch und Zwiebeln. Gyros olé! Ich spüre, wie mich diese Art von Feiern zu langweilen beginnt. Interessant und feuchtfröhlich waren sie in der Vergangenheit, als man noch gemeinsam zur Schule ging. Plötzlich stehen wir an der Theke und viele schwelgen in Schulzeiterinnerungen. "Man hat uns ja gesagt, dass wir uns irgendwann wieder in die Schule zurücksehnen werden", meint einer. Ist er der einzige? Ich sehne mich nicht nach dieser Zeit. Ich sehne mich generell nach Zeit, die ist heute viel zu knapp für wirkliche Taten. Aber im Gegensatz zu ihm bin ich froh und stolz auf das, was ich erreicht habe und ich würde diesen Weg nicht gegen die Bequemlichkeit der Schulzeit eintauschen wollen.

Aus den Boxen wummert Après Ski. Nicht meine Musik. Zu sehr bin ich in den vergangenen Monaten mit rhythmischen Beats verwöhnt worden, habe meine Hände an die Taillen schöner Frauen gelegt und in angenehmer Atmosphäre Nächte durchgemacht, als dass ich mich jetzt mit vollem Herzen in Bierlaune an den Kumpel aus alten Tagen "schmiegen" kann. Irgendwann war einer volltrunken in die Küche gestolpert und sich lautstark darüber amüsiert, wie erwachsen wir hier in der Küche tun. So altklug und erhaben. "Manche Menschen entwickeln sich halt schneller als andere."

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