Der 68er
Zufrieden schaut er aus, der Silvio. Verständlich, denn Silvio hat das geschafft, was sonst nur Bayern München vollbringen kann. Obwohl ihn das halbe Land hasst und er die italienische politische Kultur nicht gerade mit bahnbrechenden Reformen bereichert hat, wird er wieder an die Spitze zurückkehren. Es wird seine dritte Amtszeit als Ministerpräsident des Landes werden - die 68. Regierung für Italien insgesamt, denn wenn Italiener neben Pizza und Schmachtmusik eines können, dann Politiker in den Wind schießen.

Es ist aber auch eine schwere Kiste mit der Politik in Italien. Regierungskoalitionen muss man sich so vorstellen, wie in Deutschland große Große Großkoalitionen. Vergleichbar als wenn die Regierung aus CDU, CSU, Grüne, NPD, PBC und FDP bestehen würde. Ihr gegenüber auf den Oppositionsbänken säßen Leute von der SPD, Linke, der APPD, den Grauen, der Tierschutzpartei, PRO DM, , die Frauen und vielleicht hier und da noch einzelne Vertreter vom Kleinohrhasenzuchtverein Rheda-Wiedenbrück e.V. und dem DFB. Statt gepflegter Diskussionen gäbe es für Frau Merkel vom Herrn Beck eins auf die Fresse und Guido Westerwelle würde von Claudia Roth als neoliberale Schwulette beschimpft.

Ob der dritte Anlauf von Silvio Berlusconi nun wirklich eine Wende bringt? Die schwebenden Verfahren wegen Korruption hat er jetzt erstmal hinter sich, denn als Ministerpräsident genießt er die Immunität gegenüber solchen lästigen Dingen. Lästig war für Silvio in der Vergangenheit auch immer das Regieren an sich. Einen Fußballclub managen oder sonnengebräunt und geliftet in die Kamera lächeln war eher sein Ding.
Aber vielleicht klappt das mit den Reformen ja doch irgendwann. Die 69. Regierung Italiens steht ja quasi schon von der Tür. Ob die wieder von Berlusconi geführt wird, kann man jetzt noch nicht genau sagen. Vielleicht wäre es an der Zeit für eine Wende mit Sofia Loren als Ministerpräsidentin. Gebräunt (und geliftet) in Kameras lächeln kann die allemal.

Bildquelle: Getty Images

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