Traumfänger
Ich stehe an der Straßenbahnhaltestelle und schaue in die Bahn, die ich nicht nehmen muss. Da steht sie im Gang, wie meistens, und schaut mich an. Ich spurte in die Bahn und umarme sie herzlich. Ihr zierlicher Körper ist warm und weich, sie lacht mich freudig an und dann berühren sich für eine Sekunde die Spitzen unserer Lippen. Selbst hier, in dieser ruckelnden Bahn, verschwimmt die Welt zu einem Gemälde, das unter Wasser zerläuft. Ich schaue ihr in die Augen, dann küssen wir uns lang und vertraut und fahren plötzlich in die Richtung, in die wir nicht müssen.

Diesen Traum oder einen vergleichbaren hatte ich schon lange nicht mehr. Früher, als ich sie vor Jahren kennen lernte, kamen diese Träume oft. Manchmal auch, wenn ich sie wirklich sah und mich ihre Schönheit, ihre Intelligenz, ihr Humor blendete.
Sie ist die Frau, die ich wohl immer ein kleines Stück weit lieben werde, mein Leben lang. Und sie ist die Frau, der ich diesen Umstand wahrscheinlich erst auf dem Sterbebett anvertrauen kann. Sie ist die Frau, die mich seit Jahren so versteht wie kein anderer, die ich verstehe wie keine andere. Und trotzdem wird es beim Bahn fahren bleiben.

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ilse.bilse, Samstag, 31. März 2007, 22:24
Warum?

nyxon, Samstag, 31. März 2007, 22:41
Das große Herzklopfen ist schon länger vorbei. Sie ist auch viel zu wichtig geworden, als dass ich es riskieren würde.


Außerdem ist sie natürlich vergeben, sonst wäre ich ja nie verliebt gewesen *gg*

ilse.bilse, Samstag, 31. März 2007, 22:45
Das klingt schön, irgendwie. Klingt, als wüsstest du um die Kostbarkeit eurer Freundschaft und würdest gut drauf aufpassen.

Ach ja, dein Beuteschema mag es ja kompliziert. :)

nyxon, Samstag, 31. März 2007, 23:03
Wir sehen uns selten, aber verstehen uns jedes Mal so, als würden wir täglich zusammenhocken. Sie ist ein Mensch, den ich seit Jahren so kenne, wie ich mich auch selber manchmal kennen möchte.
Ich wäre ein Idiot, das alles für Herzflattern riskieren zu würden.

Und was das Beuteschema angeht, bin ich gespannt welche Komplikationen noch bei der Nachbarin auftreten - bisher geht das alles zu einfach *lol*

ilse.bilse, Samstag, 31. März 2007, 23:10
Ich habe auch einmal gedacht, einen Menschen besser als mich selbst zu kennen. Inzwischen bin ich eines besseren belehrt worden und ein wenig misstrauischer meinem Glauben und meinem Empfinden gegenüber.

Die hat bestimmt nicht alle Tassen im Schrank, aber kann das bisher gut verbergen. Hihi.

nyxon, Samstag, 31. März 2007, 23:18
Eines habe ich bereits gelernt, sich selbst lernt man partiell auch immer wieder neu kennen, obwohl man denkt, man hätte sich längst durchschaut.

Das will ich doch hoffen, zu normal würde nicht zu mir passen ;)

ilse.bilse, Samstag, 31. März 2007, 23:22
Das nennt man Flexibilität. :)))

Das lässt annehmen, dass du gerne leidest. *grins*

nyxon, Samstag, 31. März 2007, 23:35
Ich langweile mich nur nicht gerne ;)

ilse.bilse, Samstag, 31. März 2007, 23:38
Das verstehe ich, weil es mir genau so geht... obwohl ich manchmal nichts gegen ein bisschen Langeweile hätte. :)

nyxon, Samstag, 31. März 2007, 23:43
Die Abwechslung macht es ja bekanntlich.

ilse.bilse, Sonntag, 1. April 2007, 12:29
Du schäbiger Lügner, du..... !!!! :))))))

*schnupper*... Frühlingsluft! Schön!! Freut mich!!

nyxon, Sonntag, 1. April 2007, 13:09
Ich posaune halt nicht alles sofort heraus :)