Die Seelenfänger - Teil 9
Am Donnerstag, 26. Apr 2007 im Topic 'Borderline - es geht an die Grenzen'
Teil 1 - Anlaufschwierigkeiten
Teil 2 - Der erste Kontakt
Teil 3 - Die Marketingmaschinerie
Teil 4 - Wahrheit halb und halb
Teil 5 - Tiefendurchsuchung
Teil 6 - Männlein, teste dich!
Teil 7 - Das Helfersyndrom
Teil 8 - Kläranlage Mensch
Teil 9 – Laienseelsorge
Ein Auditing für Anfänger läuft so ab, dass man sich mit einem weiteren Anfänger zusammensetzt und gemeinsam die Fähigkeit die Dianetik anzuwenden, erlernt. Wenn beide soweit sind, wird drauflos geaudigt, denn beide sind nun fähige Personen, den jeweils anderen von seinen Problemen zu befreien. „Statt einer professionellen Hilfe bekommt man also einen anderen Laien vorgesetzt, der vom Wissensstand kaum weiter ist als man selbst“, erkläre ich mir dieses Vorgehen leicht skeptisch selbst.
„Nein, so kann man das nicht sagen. Es stimmt, dein Sitzungspartner ist ebenfalls ein Anfänger, aber ihr werdet ja gemeinsam angelernt und keiner wird ein Auditing durchführen, solange der ausgebildete Seminarleiter nicht erklärt, dass man selber soweit ist. Der feste Partner dient zur Vertrauensbasis, die aufgebaut werden muss, schließlich muss man sich dem anderen komplett und ohne Kompromisse öffnen.“ Komplett und ohne Kompromisse öffnen, das klingt für mich äußerst gefährlich und vermittelt mir einen ersten Eindruck, dass es sich bei der Organisation wirklich um sektenhafte Strukturen handelt.
Ich spreche das Geld an und möchte wissen, ob das Laien-Auditing, wie ich es nenne, denn umsonst sei, da ja schließlich keine professionelle Seelsorge betrieben würde. Ein Gespräch mit einer Person, der ich vertrauen und mich öffnen muss, stelle ich mir nämlich mit einem guten Freund bei einem Bier sehr viel gemütlicher und hilfreicher vor, aber das sage ich natürlich nicht.
Das Anfangsseminar zum Erlernen der Auditingtechnik würde mich 15 Euro kosten, plus Arbeitsmaterial und ein Buch über Dianetik. Insgesamt käme man auf knapp 50 Euro, „für die man aber solange Auditings durchführen kann, wie man will und bis man sich sicher ist, dass es auch geholfen hat“. Professionelle Sitzungen mit einem erfahrenen Auditor kommen verhältnismäßig teurer, genaue Zahlen will man mir dabei nicht nennen. Ich stelle mir vor, dass ein Erfolg mit einem ungeübten Studenten, wie der Partner bei Scientology genannt wird, wahrscheinlich nicht helfen würde und man den Rat bekäme, professionelle Stunden zu nehmen. Ich, als wirtschaftlich denkender Mensch, würde es so machen.
[...wird fortgesetzt]
Teil 2 - Der erste Kontakt
Teil 3 - Die Marketingmaschinerie
Teil 4 - Wahrheit halb und halb
Teil 5 - Tiefendurchsuchung
Teil 6 - Männlein, teste dich!
Teil 7 - Das Helfersyndrom
Teil 8 - Kläranlage Mensch
Teil 9 – Laienseelsorge
Ein Auditing für Anfänger läuft so ab, dass man sich mit einem weiteren Anfänger zusammensetzt und gemeinsam die Fähigkeit die Dianetik anzuwenden, erlernt. Wenn beide soweit sind, wird drauflos geaudigt, denn beide sind nun fähige Personen, den jeweils anderen von seinen Problemen zu befreien. „Statt einer professionellen Hilfe bekommt man also einen anderen Laien vorgesetzt, der vom Wissensstand kaum weiter ist als man selbst“, erkläre ich mir dieses Vorgehen leicht skeptisch selbst.
„Nein, so kann man das nicht sagen. Es stimmt, dein Sitzungspartner ist ebenfalls ein Anfänger, aber ihr werdet ja gemeinsam angelernt und keiner wird ein Auditing durchführen, solange der ausgebildete Seminarleiter nicht erklärt, dass man selber soweit ist. Der feste Partner dient zur Vertrauensbasis, die aufgebaut werden muss, schließlich muss man sich dem anderen komplett und ohne Kompromisse öffnen.“ Komplett und ohne Kompromisse öffnen, das klingt für mich äußerst gefährlich und vermittelt mir einen ersten Eindruck, dass es sich bei der Organisation wirklich um sektenhafte Strukturen handelt.
Ich spreche das Geld an und möchte wissen, ob das Laien-Auditing, wie ich es nenne, denn umsonst sei, da ja schließlich keine professionelle Seelsorge betrieben würde. Ein Gespräch mit einer Person, der ich vertrauen und mich öffnen muss, stelle ich mir nämlich mit einem guten Freund bei einem Bier sehr viel gemütlicher und hilfreicher vor, aber das sage ich natürlich nicht.
Das Anfangsseminar zum Erlernen der Auditingtechnik würde mich 15 Euro kosten, plus Arbeitsmaterial und ein Buch über Dianetik. Insgesamt käme man auf knapp 50 Euro, „für die man aber solange Auditings durchführen kann, wie man will und bis man sich sicher ist, dass es auch geholfen hat“. Professionelle Sitzungen mit einem erfahrenen Auditor kommen verhältnismäßig teurer, genaue Zahlen will man mir dabei nicht nennen. Ich stelle mir vor, dass ein Erfolg mit einem ungeübten Studenten, wie der Partner bei Scientology genannt wird, wahrscheinlich nicht helfen würde und man den Rat bekäme, professionelle Stunden zu nehmen. Ich, als wirtschaftlich denkender Mensch, würde es so machen.
[...wird fortgesetzt]
zampano,
Donnerstag, 26. April 2007, 13:31
Ach, Auditings sind bloss Blinddates?
Ich stell mir das ja sehr unterhaltsam vor, wenn sich die beiden neuen Auditiven verklemmt gegenüber sitzen, mit den Füßen wippen und den Fingern trommeln und dann irgendwann die Eis brechende Frage kommt:
"Und Du? Was machst Du so?"
"Ich bin Verwaltungsangestellte."
"Ah so."
Und wieder Stille.
Und? Haste es gemacht? Für so ne Aktion hätten wir Blogger dir bestimmt ein Stipendium eingerichtet. ;-))
Waren wir überhaupt beim Du? Herrje, mein Hirn.
Ich stell mir das ja sehr unterhaltsam vor, wenn sich die beiden neuen Auditiven verklemmt gegenüber sitzen, mit den Füßen wippen und den Fingern trommeln und dann irgendwann die Eis brechende Frage kommt:
"Und Du? Was machst Du so?"
"Ich bin Verwaltungsangestellte."
"Ah so."
Und wieder Stille.
Und? Haste es gemacht? Für so ne Aktion hätten wir Blogger dir bestimmt ein Stipendium eingerichtet. ;-))
Waren wir überhaupt beim Du? Herrje, mein Hirn.
nyxon,
Donnerstag, 26. April 2007, 16:12
Also, Blinddate passt als Wortwahl nicht so ganz.
Es gibt eine Seminargruppe, die unter Aufsicht und Leitung die Grundzüge der Dianetik beigebracht bekommt und dann schließt man sich zu Zweiergruppen zusammen, um sich gegenseitig zu "therapieren".
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die erste Sitzung so abläuft, wie du es beschrieben hast :)
Gemacht habe ich es nicht, aufgrund der finanziellen Aufwendungen, die im Teil 10 angesprochen werden.
Ich glaube, wir waren noch beim Sie, aber ich habe nichts dagegen, wenn wir das Du beibehalten.
Es gibt eine Seminargruppe, die unter Aufsicht und Leitung die Grundzüge der Dianetik beigebracht bekommt und dann schließt man sich zu Zweiergruppen zusammen, um sich gegenseitig zu "therapieren".
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die erste Sitzung so abläuft, wie du es beschrieben hast :)
Gemacht habe ich es nicht, aufgrund der finanziellen Aufwendungen, die im Teil 10 angesprochen werden.
Ich glaube, wir waren noch beim Sie, aber ich habe nichts dagegen, wenn wir das Du beibehalten.