... in die Zukunft
Montag, 30. April 2007
Die Seelenfänger - Teil 10
Am Montag, 30. Apr 2007 im Topic 'Borderline - es geht an die Grenzen'
Teil 1 - Anlaufschwierigkeiten
Teil 2 - Der erste Kontakt
Teil 3 - Die Marketingmaschinerie
Teil 4 - Wahrheit halb und halb
Teil 5 - Tiefendurchsuchung
Teil 6 - Männlein, teste dich!
Teil 7 - Das Helfersyndrom
Teil 8 - Kläranlage Mensch
Teil 9 - Laienseelsorge
Teil 10 – Persil
„Magst du vielleicht den Antrag für das Seminar ausfüllen?“, fragt mich Christina und hat die Unterlagen schon in der Hand. Sie klärt mich darüber auf, dass das erste Seminar einfach bezahlt werden könne, dass man aber darauf folgende Veranstaltungen jeglicher Art nur in Anspruch nehmen dürfe, wenn man damit Scientology beiträte. Der Antrag ist drei Seiten lang und von diesen drei Seiten sind nur ein paar Zeilen für die persönlichen Angaben vorgesehen, der Rest besteht aus den AGBs und einer Art Crasherklärung, wie toll Scientology doch sei. Selbst in solch einfachen Schriften wie einem Kursantrag wird die Werbetrommel gerührt.
Bei den Aufnahmebedingungen fallen mir zwei Punkte ganz besonders ins Auge, die mein Interesse wecken und mich dazu animieren, nachzuharken, bevor ich irgendetwas weiter ausfülle:
Auf meine Nachfrage erklärt man mir, dass natürlich jeder bei Scientology willkommen sei, dass man zu Punkt 1 allerdings sagen müsse, dass sich jemand, der zuvor gegen Scientology war, erst rehabilitieren, „also Buße tun muss“, damit eine Vertrauensbasis hergestellt werden könne. Der Selbstmordkandidat müsse eine zusätzliche Erklärung unterschreiben, dass er Scientology nicht die Schuld an möglicherweise folgenden Suizidversuchen geben würde, damit in der Öffentlichkeit nicht der Eindruck entstünde, das Auditing sei Schuld an diesem. So spricht sich Scientology von Anfang an von möglichen psychologischen Folgen seines Programms frei, selbst wenn eine Vermutung in dieser Hinsicht vielleicht realistisch wäre. Es ist vergleichbar, dass man der Fluggesellschaft beim Kauf des Tickets einen Persilschein ausstellen würde, der ihr jegliches Verschulden im Falle eines Absturzes geben könnte. Flugzeug defekt, nicht die Schuld der Gesellschaft, der Kunde hat ja unterschrieben, dass sie nicht Schuld an möglichen Problemen sei.
[...wird fortgesetzt]
Teil 2 - Der erste Kontakt
Teil 3 - Die Marketingmaschinerie
Teil 4 - Wahrheit halb und halb
Teil 5 - Tiefendurchsuchung
Teil 6 - Männlein, teste dich!
Teil 7 - Das Helfersyndrom
Teil 8 - Kläranlage Mensch
Teil 9 - Laienseelsorge
Teil 10 – Persil
„Magst du vielleicht den Antrag für das Seminar ausfüllen?“, fragt mich Christina und hat die Unterlagen schon in der Hand. Sie klärt mich darüber auf, dass das erste Seminar einfach bezahlt werden könne, dass man aber darauf folgende Veranstaltungen jeglicher Art nur in Anspruch nehmen dürfe, wenn man damit Scientology beiträte. Der Antrag ist drei Seiten lang und von diesen drei Seiten sind nur ein paar Zeilen für die persönlichen Angaben vorgesehen, der Rest besteht aus den AGBs und einer Art Crasherklärung, wie toll Scientology doch sei. Selbst in solch einfachen Schriften wie einem Kursantrag wird die Werbetrommel gerührt.
„Die Scientology-Religion beruht auf den Schriften und anderen Aufzeichnungen ihres Gründers L. Ron Hubbard. Sie stellt ihrem Selbstverständnis nach eine Religion dar, die die geistige Erlösung des Menschen zum Ziel hat. Dies erreicht der Einzelne, indem er seine selbsterrichteten Schranken erkennt, hierdurch auflöst und so zu größerem seelischen Frieden findet.“
Bei den Aufnahmebedingungen fallen mir zwei Punkte ganz besonders ins Auge, die mein Interesse wecken und mich dazu animieren, nachzuharken, bevor ich irgendetwas weiter ausfülle:
„Für die Teilnahme an einen einführenden Seminar/Auditing muss der Teilnehmer jedoch die folgenden Bedingungen erfüllen […]:
1. Er hat in der Vergangenheit keine Versuche oder Drohungen geäußert, noch diese in die Tat umgesetzt, gerichtlich, behördlich oder über die Medien […] gegen L. Ron Hubbard, Scientology, […] deren Vertreter oder Mitglieder vorzugehen oder Unwahrheiten über sie in der Öffentlichkeit zu berichten, noch haben dies Familienangehörige von ihm getan;
[…]
5. Er hat in der Vergangenheit weder Selbstmord versucht noch jemals ernsthaft beabsichtigt.“
Auf meine Nachfrage erklärt man mir, dass natürlich jeder bei Scientology willkommen sei, dass man zu Punkt 1 allerdings sagen müsse, dass sich jemand, der zuvor gegen Scientology war, erst rehabilitieren, „also Buße tun muss“, damit eine Vertrauensbasis hergestellt werden könne. Der Selbstmordkandidat müsse eine zusätzliche Erklärung unterschreiben, dass er Scientology nicht die Schuld an möglicherweise folgenden Suizidversuchen geben würde, damit in der Öffentlichkeit nicht der Eindruck entstünde, das Auditing sei Schuld an diesem. So spricht sich Scientology von Anfang an von möglichen psychologischen Folgen seines Programms frei, selbst wenn eine Vermutung in dieser Hinsicht vielleicht realistisch wäre. Es ist vergleichbar, dass man der Fluggesellschaft beim Kauf des Tickets einen Persilschein ausstellen würde, der ihr jegliches Verschulden im Falle eines Absturzes geben könnte. Flugzeug defekt, nicht die Schuld der Gesellschaft, der Kunde hat ja unterschrieben, dass sie nicht Schuld an möglichen Problemen sei.
[...wird fortgesetzt]
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