Montag, 21. Juli 2008
Willkommen auf der dunklen Seite
Da bin ich nun. Und schnell war ich. Beim letzten Mal war ich noch über fünf Stunden unterwegs gewesen, dieses Mal wurde ich mit Durchschnittstempo 160 quasi nach Berlin geschossen, als wollte Dortmund mich loswerden. Und jetzt hat mich halt Berlin am Hals. Die nächsten zwei bis drei Monate. Je nachdem wie gut ich mich im Praktikum mache und wie lange ich das Leben hier finanzieren kann.

Wie heute gemerkt habe, wird mein Berliner Leben wohl wirklich ausschließlich durch Arbeit geprägt sein. Abends mal die Eier schaukeln und ein Kindl reinhauen? Wenn jeder Tag so wird wie der heutige erste Arbeitstag erlaube ich mir gar nicht erst daran zu denken. Man bedenke: erster Arbeitstag! Ein Tag mit Sätzen wie: "Mach dich erst einmal mit der Serverstruktur und den Projekten vertraut, lies dich in die Berichte ein und dann wird morgen halt richtig gestartet." Okay, ich musste einiges nachholen, was andere in Wochen vorbereitet hatten, aber da ich bei Weitem nicht die Bibel gelesen habe und der halbe Tag aus Organisation bestand, zählt der Tag auch nicht wirklich. Und wenn morgen "richtig gestartet" wird, dann sehe ich für meine Tagesform schwarz.

Mein Arbeitgeber im Praktikum ist eine anerkannte und nicht unbedingt unbedeutende PR-Agentur im Herzen von Berlin. Das Kundenportfolio ist breit gefächert und geht von Krisenkommunikation eines großen Getränkeherstellers über die allgemeine Kommunikationsstrategie eines Telekommunikationsherstellers bis zum Issues Management einer international tätigen privaten Stiftung. Ich bin einer von derzeit rund 15 Praktikanten, die in drei verschiedenen Units tätig sind und den Beratern zuarbeiten. So wie es ausschaut, werde ich meine Tage einerseits mit Recherche, andererseits mit Input-Meetings und Projektplanung verbringen.

Die Abende können hingegen so weitergehen wie der heutige. Eigentlich müde und kaputt war die Neugier auf Infos über die Mitbewohner doch so groß, dass ich mit einem leckeren Bierchen angenehme Küchengespräche geführt habe. Details, habe ich entschieden, werde ich, wenn überhaupt, an späterer Stelle hinzufügen. Jetzt muss für die werte Leserschaft erst einmal die Information reichen, dass ich mit der Entscheidung dieses Zimmer in der Tempelhofer WG zu beziehen zumindest was den Erstkontakt angeht, keinerlei Fehler gemacht habe. Auch, wenn der Kleine am frühen Abend doch recht anstrengend ist. Aber das bin ich ja von Blue gewohnt...

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